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stiegszeit) erfüllt ist, lassen sich die äußeren
Randbedingungen eines Kluftgrundwasserleiters
gut identifizieren; S TRAYLE (1983) und S TOBER
(1986) gaben dafür Beispiele. Häufig stehen Kos-
tengründe jedoch einer langen Beobachtungszeit
entgegen.
Bei der Auswertung von Langzeitpumpversu-
chen zur Berechnung der Transmissivität und des
Speicherkoeffizienten können jedoch Brunnen-
speicherung und Skineffekt vernachlässigt wer-
den. Dagegen müssen sie berücksichtigt werden,
wenn nur Kurzzeitdaten vorliegen, d.h. wenn die
Kurve der bei den Wiederanstiegsmessungen er-
haltenen Werte in semilogarithmischer Darstel-
lung noch nicht in eine definierte Gerade überge-
gangen ist. Die Ermittlung der Brunnenspeiche-
rung und des Skineffektes erfolgt über Typkur-
ven. Dabei lässt sich auch feststellen, welchen
Anteil der Skineffekt (Druckverlust) an der Ge-
samtabsenkung des Brunnenwasserspiegels hat.
Die Wiederanstiegskurve (Abb. 117) macht
diese Effekte deutlich. Dabei wird die Wiederan-
stiegsphase nach Beendigung oder Unterbre-
chung des Pumpversuches durch zwei Momente
überlagert. Das ist zum einen die Einspeisung
(Wiederauffüllung) in den entstandenen Absen-
kungstrichter durch nachströmendes Grundwas-
ser, wobei der zeitliche Verlauf dieses Abflussvor-
ganges von der Transmissivität (bzw. Durchläs-
sigkeit) des Grundwasserleiters abhängt (wie bei
einem Versickerungsbrunnen an gleicher Stelle)
und zum anderen die Fortsetzung der Absenkung
über den Punkt der Fördereinstellung hinaus.
Deshalb muss, wenn der Wiederanstieg exakt
ausgewertet werden soll, der Aufhöhungsbetrag
h s gegen lg (( t Pu - t Wi )/ t Wi ) aufgetragen werden.
Bei der Interpretation der Wiederanstiegskurven
sind also 3 Phasen zu unterscheiden:
konkaver Anfangsteil = Einfluss der Brunnen-
speicherung,
geradliniger Teil = Maß für die Transmissivität
(je nach Kurvensteigung),
konvexer Endteil = Überlagerung des Wieder-
anstiegs durch die Fortsetzung der vorange-
gangene Pumpphase.
4.2.3.3.5 Besonderheiten der
Bestimmung der geohydraulischen
Leitfähigkeit von Kluftgesteinen
Die bisherigen Betrachtungen der hydraulischen
Leitfähigkeit (Durchlässigkeit) bezogen sich auf
Porengrundwasserleiter. Bei Kluftgrundwasser-
leitern gilt das D ARCY -Gesetz wegen der häufig
turbulenten Strömungsverhältnisse nicht exakt.
Für viele hydrogeologische Probleme, besonders
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Abb. 117: Wiederan-
stiegskurve eines Pump-
versuchs im Brunnen 5c
in Roda/Nordhessen,
Mittlerer Buntsandstein.
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