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4.2.3.1.3.2 Pumpversuche unter
instationären Strömungverhältnissen
Das Erreichen eines stationären oder quasistatio-
nären Strömungszustandes im Entnahmebereich
ist zeitaufwändig. Einfacher ist es, diesen Zustand
nicht abzuwarten, sondern eine geohydraulische
Auswertung unter instationären Strömungsver-
hältnissen vorzunehmen, bei dem die (Bahn-)
Geschwindigkeiten der Wasserteilchen im
Grundwasserkörper noch veränderlich sind. We-
gen dieser zeitlichen Veränderlichkeit bedarf es
deshalb der Ermittlung weiterer Parameter, so-
dass die Berechnungen unter instationären Strö-
mungsverhältnissen mathematisch komplizierter
sind.
Bei einer Grundwassermächtigkeit h M = 18 m zu
Beginn des Pumpversuches errechnet sich die
Transmissivität T Gw wie folgt:
-2
2
Tk h
Gw
2,3 10
m /s
(Gl. 23)
f
M
Korrekturverfahren
Ein weiteres Verfahren ergibt sich aus der Korrek-
tur der Absenkung (J ACOB , 1944). Während näm-
lich der Abflussquerschnitt bei gespanntem
Grundwasser im Verlauf der Entnahme unverän-
dert bleibt, verringert er sich beim freien. Die für
das gespannte Grundwasser entwickelten Glei-
chungen sind beim freien nur anzuwenden, wenn
die jeweils gemessenen Absenkungen der Stand-
rohrspiegelhöhen korrigiert werden. Die korri-
gierte Absenkung h scor ergibt sich aus:
4.2.3.1.3.2.1 Verfahren nach T HEIS
Alle Verfahren zur Berechnung gehen von der Vo-
raussetzung aus, dass das Grundwasser gespannt
ist. Trotzdem lassen sich die Berechnungsverfah-
ren auch auf freie Grundwässer übertragen, da
hier häufig die DUPUIT-Annahme zutrifft, die
besagt, dass gemäß Gl. 18 die Filtergeschwindig-
keit
2
h
s
h
h
Gl. 175
scor
s
2
h
M
h scor =
korrigierte Absenkung (m),
h s
= gemessene Absenkung in der Messstelle
(m),
ν f = k f · i unabhängig von der Tiefe ist. Aller-
dings muss für freie Grundwässer die schon er-
wähnte Korrektur h scor für die Absenkung h s
durchgeführt werden, da sich der Abflussquer-
schnitt im Gegensatz zum gespannten Grund-
wasser während des Pumpversuchs ändert:
h M
=
Grundwassermächtigkeit (m).
Die folgende Gleichung ist identisch mit der Glei-
chung für gespanntes Grundwasser, beinhaltet
aber die korrigierte Absenkung:
2
r
r
V
h
2
1
T
ln
Gl. 176
s
h
h
(Gl. 175)
Gw
2
h
scor
s
2
h
scor
M
Transmissiviät (m 2 /s),
T Gw =
h scor =
korrigierte Absenkung (m),
V ·
Entnahmerate (m 3 /s),
=
h s
=
gemessene Absenkung in der Messstelle
(m),
h scor
=
korrigierte Absenkung (m),
r 1 , r 2 =
radiale Abstände der Messstellen 1 und
2 vom Brunnen (m).
h M
=
Grundwassermächtigkeit (m).
Als erster befasste sich T HEIS (1935) (C HARLES
T HEIS , US-amerikanischer Hydrologe, 1900-
1987) mit der Berechnung der Durchlässigkeits-
verhältnisse unter instationären Strömungsver-
hältnissen und entwickelte Verfahren, in die der
Zeitfaktor und der dimensionslose Speicherkoef-
fizient S eingingen, wobei S ein Maß für den spei-
chernutzbaren Hohlraumanteil des Porenge-
steins darstellt. Der Betrag der Absenkung h s über
den gesamten Entnahmebereich des durch den
Pumpversuch erfassten Teils des Grundwasser-
Durch Umwandlung der natürlichen Logarith-
men in dekadische Logarithmen ergeben sich an-
dere Schreibweisen für die Gleichung 164:
r
r
V
T
2
1
2 303
,
lg
(Gl. 176)
Gw
2
h
scor
r
r
V
h
2
1
T
0 3665
,
lg
(Gl. 176)
Gw
scor
 
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