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3.9.7.1.5.2 Temperatur
Die Temperatur des Wassers wird bei der Proben-
nahme nach DIN 38404-4 gemessen. Die Angabe
erfolgt in der Celsius-Temperatur (°C) (A NDERS
C ELSIUS , schwedischer Astronom und Physiker;
1701-1744) oder in der SI-Einheit K (Kelvin)
(W ILLIAM T HOMSON später L ORD K ELVIN , briti-
scher Physiker; 1824-1907). In der englischspra-
chigen Literatur wird häufig die Temperatur in °F
(Fahrenheit) (G ABRIEL D ANIEL F AHRENHEIT , fran-
zösischer Physiker und Instrumentenbauer;
1686-1736) angegeben. Eine nur noch selten ver-
wendete Temperaturskala stellt die Réaumur-
Skala dar (R ÈNE -A NTOINE F ERCHAULT D E R ÉAU -
MUR , französischer Naturforscher, 1683 - 1757).
Die Umrechnung der jeweiligen Temperaturein-
heiten in °C erfolgt nach den folgenden Zahlen-
wertgleichungen:
3.9.7.1.5 Untersuchungen vor Ort
3.9.7.1.5.1 Organoleptik
In der organoleptischen Prüfung (Organoleptik),
in Verbindung mit einer Beurteilung auch senso-
rische Prüfung (Sensorik) genannt, wird eine
Wasserprobe auf die mit menschlichen Sinnen
wahrnehmbaren Parameter Färbung, Trübung,
Geruch und Geschmack beschrieben. Der Para-
meter Färbung wird visuell, Trübung visuell oder
messtechnisch, Geruch durch Riechen oder
messtechnisch erfasst und Geschmack durch Pro-
bieren. Aus Arbeitsschutzgründen sollte beim
Verdacht einer Belastung (Kontamination) des
Wassers auf Geruchs- und vor allem auf Ge-
schmacksprüfungen verzichtet werden.
Die Färbung wird in der Regel - für die meis-
ten Anwendungen auch ausreichend - visuell vor
Ort bei der Probennahme bestimmt. Im Labor
erfolgt ggf. die Untersuchung und Bestimmung
der Färbung nach dem Norm-Verfahren DIN EN
ISO 7887.
Bei der visuellen Bestimmung der Trübung
wird eine ca. 20 cm große Blechscheibe, die in vier
Sektoren schwarz und weiß lackiert ist (SECCHI-
Scheibe), an einem Messband abgesenkt und die
Sichttiefe ermittelt, dies macht man in der Regel
bei Oberflächenwässern. Bei der optischen, so ge-
nannten nephelometrischen Messung (DIN EN
ISO 7027) wird die Schwächung eines Lichtstrahls
(
5
9
Gl. 143
32
C
F
ϑ C
= Temperatur (°C),
ϑ F
= Temperatur (°F).
C
T
273 15
,
Gl. 144
T
= Temperatur (K).
125
C
,
Gl. 145
R
=
860 nm, Streuwinkel 90 °) gemessen. Die Kalibrie-
rung erfolgt mit einer Formazin-Standardsuspen-
sion; Einheit FNU (formazine nephelometric
units) oder NTU (nephelometric turbidity unit).
Im einfachsten Fall wird ein Geruch qualitativ
mit der Nase bestimmt. Die quantitative Prüfung
des Geruchs nach DIN EN 1622 erfolgt über den
Geruchsschwellenwert TON (threshold odour
number). Dazu wird die geruchhaltige Wasser-
probe mit geruchfreiem Wasser solange ver-
setzt, bis der Geruch nicht mehr wahrnehmbar
ist. Der TON ist das Verdünnungsverhältnis des
geruchhaltigen Wassers mit dem geruchfreien
Vergleichswasser. Analog dazu wird die Ge-
schmacksprobe durchgeführt, hier gibt es den
Geschmacksschwellenwert TFN (threshold fla-
vour number), in der Trinkwasserverordnung
(TrinkwV) vom 21. Mai 2001 (Berlin, 2001) den
Geruchsschwellenwert (GSW).
λ
= 860 nm) oder die Streuung des Lichts (
λ
ϑ R
= Temperatur (°Re)
Die Umrechnungen zwischen den weiteren Tem-
peratureinheiten sind in der Tab. 48 zusammen-
gestellt. Der Vergleich der verschieden Tempera-
turskalen lässt sich aus Abb. 70 ersehen.
Methoden zur Messung der Grundwassertem-
peratur wurden von Z OTH (1987) und die zur Be-
obachtung und Auswertung in L AWA (1987) zu-
sammengestellt.
3.9.7.1.5.3 Elektrische Leitfähigkeit
Die elektrische Leitfähigkeit, durch welche der
Lösungsinhalt (Gehalt an dissoziierten Ionen) ei-
ner Wasserprobe orientierend bestimmt werden
kann (Abschn. 3.9.3.8), wird bei der Probennah-
me nach DIN EN 27888 gemessen (DVWK,
1994b). Da die elektrische Leitfähigkeit tempera-
turabhängig ist, wird sie immer auf
ϑ
= 25 °C
 
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