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Klimaschutz-Index KSI
sehr schlecht
schlecht
mäßig
gut
nicht bewertet
Abb. 2.27 Europa und seine Anstren-
gungen im Klimaschutz (verändert nach:
Burck et al. 2011).
Kyoto-Ziel erreichbar
Kyoto-Ziel in Gefahr
Kyoto-Ziel mit flexiblen Mechanismen erreichbar
keine Kyoto-Ziele: Malta, Zypern, Türkei
Kommission einen Wettbewerb um die Europäische
Umwelthauptstadt aus, die als Vorbild für andere Städte
dienen soll. Preisträger 2011 wurde nicht die Stadt mit
dem niedrigsten CO 2 -Ausstoß pro Kopf, Oslo, sondern
Hamburg. Die Stadt machte zuletzt durch den Neubau
eines Kohlekraftwerks auf ihrem Stadtgebiet von sich
reden und weist einen hohen CO 2 -Ausstoß pro Kopf auf.
Da die Eigenpräsentation der Städte und Zukunftspläne
stark gewichtet werden, konnte sich Hamburg durch-
setzen (Europäische Kommission 2009a), was Umwelt-
schützer heftig kritisierten.
Da sie zunehmend von Entscheidungen der EU
betroffen sind, vernetzen sich Städte und Gemeinden in
wachsendem Maße mit europäischen Partnern, um von
anderen Klimaschutzprojekten zu lernen und gemein-
sam ihre Interessen auf europäischer Ebene zu vertreten.
Somit bilden sich neue, skalenübergreifende Steue-
rungsmechanismen aus, die - soweit daran neben den
staatlichen Institutionen und den Märkten auch gesell-
schaftliche Gruppierungen beteiligt sind - als Multi-
Level-Governance angesprochen werden können: „Deci-
sion-making on climate strategies and implementation
policy measures is distinctly multi-level governance in cha-
racter. Many different actors and organizational levels are
involved, from international bodies all the way down to the
individual citizen/consumer, all with different views and
links to the political context and to other actors“ (Lund -
qvist & Biel 2007).
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass
der europäische Emissionshandel als wichtigste Säule
der europäischen Klimapolitik in der Praxis Defizite auf-
weist. Vor allem die kostenlose Vergabe von Verschmut-
zungsrechten und die zahlreichen Ausnahmeregelungen
führen zu niedrigen Preisen. Ende 2011 lag der Preis je
Tonne CO 2 bei 7,40 Euro. Dieser Preis ist zu niedrig, um
einen Anreiz für Investitionen in emissionsreduzierende
Maßnahmen zu bieten. Das Emissionshandelssystem der
EU könnte allerdings langfristig zu einem globalen Han-
delssystem mit einheitlichen Verschmutzungsrechten
pro Kopf weiterentwickelt werden (Sennekamp & Glaser
2011). Ehrgeizigere Reduktionsziele innerhalb der EU
sind aufgrund der unterschiedlichen Vorstellungen der
Mitgliedsstaaten schwierig umzusetzen. Während Kli-
maschutz in Deutschland mittlerweile als Chance auf
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