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unter anderem die immer stärkeren Verflechtungen bei
der europäischen Energieversorgung deutlich. So inves-
tieren deutsche Energieversorger zunehmend auch im
Ausland, so etwa die Stadtwerke München in das solar-
thermische Kraftwerk Andasol in Spanien, da dort
wesentlich effizienter Strom aus regenerativen Quellen
wie der Sonne produziert werden kann. Der Ausbau der
erneuerbaren Energien wird zu stärkeren Schwankun-
gen im Stromnetz führen, sodass die Netzinfrastruktur
angepasst werden muss (Luther 2010). Dementspre-
chend werden weniger Grundlastkraftwerke und mehr
Spitzenlastkraftwerke nötig sein.
International reklamiert Europa für sich eine Füh-
rungsrolle im Klimaschutz, was der Klimaschutz-Index
von Germanwatch zu bestätigen scheint, der die
Anstrengungen der einzelnen Staaten bei der Bekämp-
fung des Klimawandels misst, denn 15 der ersten 20
Plätze werden von Europa besetzt (Burck et al. 2011).
Die meisten europäischen Länder werden nach einem
2011 erschienen Fortschrittsbericht (EEA 2011b) ihre
Kyoto-Ziele erreichen, wobei Kroatien und sieben EU-
Länder dabei auf flexible Mechanismen des Kyoto-Pro-
tokolls angewiesen sind, die erlauben, sich Klimaschutz-
projekte im Ausland und Landnutzungsänderungen
anrechnen zu lassen (Abb. 2.27). In den meisten EU-
Staaten gingen die absoluten Emissionen seit 1990
zurück (Abb. 2.26).
Auch wenn sie selten im Mittelpunkt der Wahrneh-
mung von Klimaschutz stehen, spielen Europas Städte
und Gemeinden eine wichtige Rolle bei der Reduktion
von Treibhausgasen, da sie auf lokaler Ebene konkrete
Klimaschutzmaßnahmen umsetzen. Um Großstädte aus-
zuzeichnen, die besonders hohe Umweltstandards ha-
ben und ehrgeizige Ziele anstreben, lobt die Europäische
EU-27
EU-15
-864,5
-15,5
-10,6
-453,7
Deutschland
Vereinigtes Königreich
Rumänien
Polen
Tschechische Republik
Bulgarien
Frankreich
Slowakei
Ungarn
Litauen
Italien
Estland
Lettland
Belgien
Schweden
Dänemark
Luxemburg
Niederlande
Malta
Slowenien
Zypern
Finnland
Irland
Österreich
Portugal
Griechenland
Spanien
-292,9
-192,8
-120,4
-61,8
-59,9
-52,3
-38,3
-30,1
-29,1
-27,0
-25,0
-20,8
-23,5
-24,8
-48,2
-13,7
-30,6
-47,0
-6,8
-40,6
-30,1
-54,8
-4,8
-50,8
-56,8
-15,1
-11,2
-8,1
-6,3
-0,6
-0,5
-7,8
-11,1
-9,3
-4,4
-0,2
0,8
1,2
4,0
4,1
5,8
7, 0
15,4
16,0
73,7
38,9
6,6
75,1
5,8
10,5
9,0
25,9
15,3
26,0
-1 000
-500
0
500
-100
0
100
Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalente
Prozent
Anmerkung:
Fehlerbalken sind auf jeder Seite durch die Verdoppelung der Abweichungen zwischen der Schätzung der Europäischen Umweltagentur der Treibhausgasemissionen
und den offiziellen Zahlen der EU und der Mitgliedsstaaten (jeweils 2009) des geschätzten Mittelwerts abgeleitet.
Abb. 2.26 Absolute Veränderung der Treibhausgasemissionen in der EU und ihren Mitgliedsstaaten ohne Landnutzung (Quelle:
EEA 2011c).
 
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