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Gefährdung durch gravitative Massenbewegungen
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Abb. 2 Gefahrenhinweiskarte der gravitativen Massenbewegungen in Europa (Quelle: van den Eeckhaut et al. 2011)
Ausweitung von Siedlungsgebieten und Straßenbau, sei es
aber auch durch die Änderung der Landnutzung, wie bei-
spielsweise die großflächige Entwaldung. All diese Eingriffe
können potenziell zu erhöhten Gefährdungen durch gravita-
tive Massenbewegungen führen.
Dementsprechend wird der gesellschaftliche Bedarf an
einem nachhaltigen Risikomanagement der gravitativen
Massenbewegungen immer größer. Hierbei muss unter-
schieden werden in lokale und regionale Lösungsansätze.
Für lokal begrenzte Gebiete können beispielsweise Schutz-
bauwerke wie Retentionsbecken für Muren oder Stein-
schlagnetze eine ideale Lösung darstellen. Auf regionaler
Ebene helfen Gefahren- und Risikokarten, um raumplane-
risch die Besiedlung gefährdeter Gebiete zu vermeiden so-
wie auf bestehende Risiken hinzuweisen.
Bei besonders aktiven Geosystemen werden in den letz-
ten Jahren die Frühwarnsysteme immer bedeutender (Bell
et al. 2010). Diese Frühwarnsysteme können optimiert auf
das einzelne Objekt installiert oder regional operationali-
siert werden. So können beispielsweise berechnete Nieder-
schlagsschwellenwerte zur Auslösung gravitativer Massen-
bewegungen mit Wettervorhersagen gekoppelt werden, um
rechtzeitig vor dem Auftreten von Rutschungen oder Muren
in einer Region zu warnen.
Abschließend soll betont werden, dass besonders der
Mensch über seine raumwirksame Aktivität maßgeblich und
nachhaltig in das Geosystem eingreift und somit auch die
Aktivitäten der gravitativen Massenbewegungen signifikant
verändert. Die natürlichen Gegebenheiten können wir nicht
kontrollieren, dagegen können wir aber unsere Raumakti-
vitäten bewusster gestalten.
 
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