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Abb. 2.14 Eiszeitlicher Fjord in Skandi-
navien (Foto: Hans Gebhardt).
Westeuropa
Süden oder Norden. Unterscheiden lassen sich die alten
Schilde (Kratone) des europäischen Urkontinents und
die dazwischenliegenden, flachgeschichteten Sediment-
gesteine. Die Russische Tafel bedeckt etwa die Hälfte
Europas.
Zonale Böden Osteuropas reichen von den relativ
unfruchtbaren Podsolen der Taiga-Nadelwaldregion
über die graubraunen Waldböden der Mischwaldzone
bis zu den fruchtbaren Schwarzerdeböden, den Tscher-
nosemen, in der heutigen Ukraine.
Die Ukraine war daher schon zur Zeit der Zaren eines
der ertragreichsten landwirtschaftlichen Gebiete Euro-
pas. Der Schwarzerdegürtel beginnt im Waldsteppenge-
biet am mittleren Dnjepr und erreicht weiter südlich im
Steppengebiet seine größte Mächtigkeit. Schwarzerde-
böden bedecken somit weite Teile der Ukraine, insge-
samt ungefähr 56 Prozent der Gesamtfläche. Große Teile
davon werden als Ackerland genutzt. Schwarzerde ent-
steht im gemäßigt kontinentalen Klima der Wald- und
Langgrassteppen mit ausgeprägtem Jahreszeitenklima
(kalte Winter, heiße Sommer) bei Niederschlagssum-
men um 500 Millimeter pro Jahr. Sie gehört zu den
fruchtbarsten Böden. Etwa 200 Millimeter Niederschlag
kann von Löss-Schwarzerde gespeichert werden, womit
die Vegetation Trockenperioden überstehen kann.
Schwarzerden sind reich an Nährstoffen, der hohe
Porenanteil macht den Boden gut durchwurzelbar, sorgt
für ausreichende Belüftung und ein hohes Wasserhalte-
vermögen. Wenn man die Bodenkarte und die Nieder-
schlagskarte der Ukraine übereinanderlegt, erhält man
einen Streifen, wo beste Böden und ausreichend Nieder-
schläge zusammenkommen. Dieser Streifen verläuft
quer durch die Ukraine.
Auch die Britischen Inseln, mit Ausnahme Südirlands
und Südwestenglands, waren während der pleistozänen
Kaltzeiten von einem Eisschild bedeckt, welcher sich mit
der nordischen Vereisung vereinigt hatte. Entsprechend
junge glaziale Formen (Kare, Trogtäler, Rundhöckerfel-
der, Moränen und Drumlins) prägen die Landschaften.
Das festländische Westeuropa besteht aus Becken- und
Stufenlandschaften (Pariser Becken, Garonne-Becken)
sowie variskischen Rumpfschollengebirgen (Armorika-
nisches Massiv und Zentralmassiv, Vogesen und Arden-
nen). Das junge Faltengebirge der Pyrenäen trennt
Frankreich und Spanien.
Südosteuropa
Südosteuropa ist geologisch bzw. geomorphologisch
überwiegend als südöstliche Fortsetzung der Alpen, des
Abb. 2.15 Ähnliche Ausgleichsküsten wie in Frankreich finden
sich auch an der Pommerschen Ostseeküste. Das Foto zeigt
die Dünen von Leba in Pommern (Foto: Hans Gebhardt).
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