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Erdbeben 1964-2001 (ISC)
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Abb. 2.4 Europäische Erdbebentätigkeit 1964-2001 (verändert nach: European-Mediterranean Seismological Centre 2001).
Vulkane liefern zudem begehrte Bau- und Rohstoffe. In
jüngerer Zeit spielen die Potenziale der Erdwärme eine
Rolle - Beharrungsmomente, in denen die Gefährdung
zumindest temporär ausgeblendet wird.
Mittelgebirge waren vereist. Und selbst im mediterranen
Süden wiesen die höheren Bergregionen wie auf Kor-
sika, in Spanien, in Italien, Griechenland und dem
Balkan zumindest singuläre Vereisungen auf (Abb. 2.6
und 2.7).
Vor den großen Inland- und alpinen Eisrändern bil-
deten sich Urstromtäler aus, in denen sich die gewalti-
gen Schmelzwässer sammelten. Fluvioglaziale Sedi-
mente führten zu weiten Sander- bzw. Schotterflächen.
Zusammen mit den Moränen und den die ehemaligen
Eiskuchen nachzeichnenden Zungenbeckenseen bilden
sie die klassische Abfolge der glazialen Serie.
Die nicht vergletscherten Bereiche unterlagen der
periglazialen Prägung mit vielfältigen Kleinformen der
Frostmusterböden, Eiskeilen, Solifluktion, Aufeisbil-
dungen wie Tufuren, Palsen oder Pingos - unterlagert
vom Permafrost. In den Tälern kam es zur signifikanten
Taleintiefung und Terrassenbildung - zugleich Indiz für
die mehrphasigen Wechsel von Kalt- und Warmzeiten.
In der das Periglazial prägenden Tundrenlandschaft ent-
stand durch die Ausblasung des Feinmaterials, aber auch
infolge autochthoner Frostverwitterung vornehmlich
Europaformate - regionale
Formgebungen
Neben den angesprochenen endogenen Strukturen
waren und sind für die heutige Ausprägung der Oberflä-
chenformen die exogenen Prozesse mitentscheidend.
Über die natürlichen fluvialen, glazialen, periglazialen,
äolischen, marinen und Karstprozesse hinaus spielt der
Mensch eine zunehmend bedeutendere Rolle. Ein weite
Teile Europas prägendes Ereignis war die Abfolge von
Kalt- und Warmzeiten im Pleistozän, also während der
letzten 2,5 Millionen Jahre. Dabei bildeten sich von
Nordeuropa ausgehend Inlandeisschilde, die sich bis
nach Mitteleuropa hinein ausdehnten (Abb. 2.5 und
2.6). In den Hochgebirgen kam es zur Ausprägung eines
reliefuntergeordneten Eisstromnetzes. Auch die höheren
 
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