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Exkurs 6.7
Freizeit- und lebensstilorientierte Wanderungen
im „grenzenlosen“ Europa
Michael Janoschka
Freizeit- oder lebensstilorientierte Wanderungen, für die
sich in der angelsächsischen Forschung mittlerweile die
Begriffe lifestyle migration (Benson & O'Reilly 2009) oder
leisure-oriented mobility (McIntyre 2009) durchgesetzt
haben, lassen sich als eine vergleichsweise privilegierte, da
nicht primär ökonomisch motivierte Form der Mobilität
bezeichnen, die sich im Schnittfeld von Tourismus und
Migration abspielt und eine Vielzahl von sozialen und politi-
schen Konsequenzen nach sich zieht. Individuelle Erzählun-
gen stellen sie auch als einen Weg dar, den negativen Kon-
sequenzen spätmoderner Gesellschaften (Hektik, anony-
mes Großstadtleben, Individualisierung, zunehmende Öko-
nomisierung aller Lebensbereiche) zu entkommen und eine
stärker selbstbestimmte Lebensführung zu etablieren (O'R-
eilly 2007). Innerhalb Europas folgt das Gros der freizeit-
oder lebensstilorientierten Wanderungen den seit dem
Beginn des industriellen Massentourismus etablierten som-
merlichen Reiserouten aus den nordwestlichen und mittel-
Els Poblets
Dénia
Jávea
Jalón
Lliber
Parcent
Alcalali
Teulada-
Moraira
Benitachell
Benissa
Calpe
Alfàz
del Pi
Ausländeranteil (in %)
0 bis unter 10
10 bis unter 20
20 bis unter 30
30 bis unter 40
40 bis unter 50
50 und höher
ausländische Stadträte 2003
zusätzliche ausländische Stadträte
nach den Wahlen 2007
0
5 km
Abb. 1 Ausländische Stadträte in Gemeinden der Provinz Alicante 2003-2007/2007-2011 (Daten: Nationales Statistikamt
[INE]).
Fortsetzung
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