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Abb. 5.23 Die jüngere Entwicklung der
Steinkohle in Deutschland. In den
1990er-Jahren wurde die Steinkohleför-
derung in Deutschland deutlich zurück-
gefahren. An ihre Stelle trat immer
mehr die Importkohle, vor allem aus
den USA. Spätestens bis zum Jahr 2018
wird die Steinkohleförderung im Ruhrge-
biet endgültig aufgegeben (verändert
nach: Brücher 2009).
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1992
1993 1994
1995
1996
1997 1998 1999
2000
2001 2002 2003 2004
Importe
Inlandförderung
Kraftwerke
Eisen- und Stahlindustrie
Wärmemarkt/Sonstiges
(inkl. Zechenverbrauch und
Deputatkohle)
konzerne decken derzeit mehr als 60 Prozent der Stahl-
herstellung ab (Europäisches Parlament 2000).
heute viel Investitionskapital gebunden und die Infra-
struktur entsprechend ausgebaut. Solche „Dinosaurier“
der Industriegeschichte sind zum Beispiel die Woll-
und Baumwollindustriegebiete um Manchester oder
Lille, die Montanreviere der Midlands, Oberschlesiens,
Lothringens oder des Ruhrgebiets, und es gehören
hierzu die Hafenstandorte Englands wie Liverpool oder
Cardiff.
Die ursprüngliche Standortgunst dieser Räume hat
sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zunehmend ver-
schlechtert infolge von Veränderungen im Transport-
system, infolge der zurückgehenden Nachfrage oder
veränderter wirtschaftspolitischer Rahmenbedingun-
gen. Oft, aber nicht immer, lässt sich der Verlust an ur-
Alte Industrieregionen in Europa
und ihre heutigen Probleme
Altindustrialisierte Räume sind solche, in denen die
industrielle Entwicklung besonders früh einsetzte, die
ihr Wachstum einer lang andauernden Branchenkon-
junktur verdanken und die daher heute am Ende ihres
lange dominanten Produktlebenszyklus angekommen
sind. In diesen früheren, meist überregional wichtigen
Wachstumsregionen der Industriegesellschaft ist bis
Abb. 5.24 Aufgegebene Kohleförderung und Bergarbeitersiedlung in Südwales. Bis in die 1970er-Jahre waren auch abgelegene
Seitentäler in Südwales noch Standorte von kleinen Kohlebergwerken, in deren Nachbarschaft die typischen Bergarbeitersiedlun-
gen standen. Inzwischen sind alle diese Marginalstandorte aufgegeben; allenfalls noch Industriebrachen erinnern an die frühere
Bedeutung dieser Industrie (Fotos: Hans Gebhardt).
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