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Industrie und Bodenschätze
Industrieregion
Industriezentrum
WORKUTA
Hauptvorkommen von
Stein- und Braunkohle
Eisenerzvorkommen
Erdölvorkommen
Erdgasvorkommen
URAL-
GEBIET
St. Petersburg
SCHOTTLAND
Moskau
MITTEL-
ENGLAND
London
RUHRGEBIET
SCHLESIEN
UNTERER
DNEPR
DONBASS
Paris
NORD-
SPANIEN
NORD-
ITALIEN
KATALONIEN
0
500
1000 km
Abb. 5.22 Industrie und Bodenschätze. Frühe Industrieregionen in Europa entstanden auf der Basis von größeren Kohle- und
Eisenerzvorkommen, zunächst in Mittelengland, später im Ruhrgebiet und in Oberschlesien. Osteuropäische Standortcluster dieses
Typs liegen in der Ost-Ukraine (Donbass) sowie im Uralvorland (verändert nach: Cole & Cole 1997).
ropa waren in der Regel an das gemeinsame Vorkom-
men von Steinkohle (als Ausgangsmaterial für Koks-
kohle) und Eisenerz gebunden. Dies war unter anderem
der Fall in Wales, Nordengland und in Lothringen.
Heute liegen die wichtigsten Fördergebiete in der
Ukraine (Donbass) sowie im Norden von Schweden.
Insgesamt verfügt die Ukraine über rund 30 Milliarden
Tonnen an Eisenerzvorkommen. Die jährliche Förde-
rung liegt bei rund 73 Millionen Tonnen.
Die Eisen- und Stahlindustrie Europas war in ihrer
Geschichte durch ein deutliches Auf und Ab gekenn-
zeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die Mon-
tanunion den Vorläufer der späteren Europäischen Ge-
meinschaft. Sie eröffnete ihren Mitgliedsstaaten (Bel-
gien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien,
Luxemburg und Niederlande) den Zugang zu Kohle
und Stahl, ohne Zölle bezahlen zu müssen.
Mitte der 1970er-Jahre geriet die europäische Eisen-
und Stahlindustrie in die Krise, verursacht sowohl durch
interne wie externe Faktoren. Die Nachfrage reduzierte
sich, die Preise gingen in den Keller und neue Konkur-
renten außerhalb Europa traten auf den Plan. Zwischen
1974 und 1987 fiel die Produktion innerhalb der Euro-
päischen Gemeinschaft von 156 Millionen Tonnen auf
113 Millionen Tonnen; es gingen 500 000 Arbeitsplätze
verloren (Cole & Cole 1997). Erst Mitte der 1990er-Jahre
stabilisierte sich die Produktion in modernisierten Pro-
duktionsstätten; es bestehen aber nach wie vor Überka-
pazitäten, vor allem in Norditalien. Ende 1998 gab es in
der Eisen- und Stahlindustrie der EU noch 290 000 Be-
schäftigte mit einer geschätzten Produktionsleistung
von 75 Milliarden Euro. Die EU ist damit immer noch
der weltweit führende Stahlhersteller und verfügt über
den größten Stahlbinnenmarkt. Die fünf größten Stahl-
 
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