Geography Reference
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„Eiserner Vorhang“
UdSSR (1945-1991)
EWG/EG (1957)
EFTA (1960)
„Zwischeneuropa“
Abb. 4.30 Zwischen dem Europa der
EWG und der EFTA einerseits und der
UdSSR anderseits liegen die Länder
Ostmittel- und Südosteuropas, welche
Lichtenberger (2005), nicht zuletzt auf-
grund ihrer historischen Prägung, in
Anlehnung an die alte Terminologie von
Penck als „Zwischeneuropa“ bezeich-
net. Die Teilung Europas nach dem Ver-
trag von Jalta in zwei Interessensphären
hat diesen Raum zum Glacis der
Sowjetunion gemacht (verändert nach:
Lichtenberger 2005).
0
500
1000 km
ten Krieges eine wichtige Mittlerfunktion, zum Beispiel
in den Vereinbarungen von Helsinki 1975, so haben sie
seit dem Ende des Ost-West-Konflikts ihren Hauptbe-
zugskonflikt und ihre wichtige Funktion als die eines
„Vermittlers“ zwischen den Blöcken verloren.
republik in das Bündnis aufgenommen, ab 1956 die
Bundeswehr aufgebaut.
Die am 25. März 1957 gegründete Europäische Wirt-
schaftsgemeinschaft (EWG) ging aus der sogenannten
Montanunion hervor (Kapitel 3).
Das Westeuropa der Sechs
Das Mittelmeereuropa der Neun
In Westeuropa gab die Katastrophe des Zweiten Welt-
kriegs der Idee eines europäischen Zusammenschlusses
relativ rasch neuen Auftrieb. Schon 1946 rief Winston
Churchill zur Bildung eines Vereinten Europas auf und
die Gründung des Europarats (1949) geht wesentlich auf
ihn zurück.
Insbesondere hatte der Zweite Weltkrieg die USA
machtpolitisch nach Europa zurückgebracht. Unter
militärischem Schutz der USA und mit ihrer ökonomi-
schen Hilfe über den Marshallplan begann ab 1947 der
wirtschaftliche Wiederaufbau der (west-)europäischen
Staaten. Die Staaten Osteuropas im Einflussbereich Sta-
lins wurden gezwungen, die Marshallplanhilfe abzuleh-
nen. Damit waren die Wurzeln des ökonomischen Gra-
bens gelegt, der die Nachkriegsjahrzehnte Europas
beherrschte. 1949 wurde das westliche Verteidigungs-
bündnis der NATO gegründet, 1955 wurde die Bundes-
Die Aufnahme neuer Mitglieder aus dem Mittelmeer-
raum war von anderen Motiven bestimmt. Bereits 1981
wurde Griechenland nach dem Ende der Obristenherr-
schaft in die Gemeinschaft aufgenommen, Spanien und
Portugal folgten 1986 nach Stabilisierung der demo-
kratischen Strukturen dort. Ökonomisch und sozial-
geographisch waren und sind die Strukturen im „Mit-
telmeereuropa“ von denen in Westeuropa verschieden.
Südeuropäische Staaten, oft noch lange von feudalisti-
schen agrarsozialen Verhältnissen und einem geringen
Industrialisierungsgrad bestimmt, waren in den Jahren
des Wirtschaftsbooms zu Abwanderungsgebieten von
Tausenden von Gastarbeitern geworden, zunächst der
Italiener, dann der Spanier, Portugiesen und Griechen.
Zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor wurde der Tou-
rismus. Der Mittelmeertourismus bietet „Sonne“ gleich-
sam als exklusives Dienstleistungsprodukt an, wobei
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