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Abb. 4.2 Westküste von Irland in
Connemara. Die Westküste von Irland
ist durch beträchtliche Niederschläge
gekennzeichnet, welche in Verbindung
mit den eher niedrigen Durchschnitts-
temperaturen inselhaft Ackerbau,
ansonsten vorwiegend Viehzucht
ermöglichen (Foto: Hans Gebhardt).
ropa. Der zentral-periphere Formenwandel blickt von
den Zentren eines Kontinents zu seinen Rändern; für
Europa lässt sich beim Klima beispielsweise der ausge-
glichene Jahresgang der Temperaturen an den Küsten
fast ohne Fröste gegenüber den tiefen Temperaturen
und langanhaltenden winterlichen Schneedecken in der
Mitte und im Osten feststellen. Der hypsometrische For-
menwandel macht sich schließlich in der spezifischen
Naturraumausstattung in den verschiedenen Höhenstu-
fen der europäischen Gebirge (Abb. 4.3), insbesondere
der hohen neogenen Gebirge wie den Pyrenäen, Alpen
und Karpaten, bemerkbar. Hier sind vor allem die
Höhenstockwerke zu Zentren der jüngeren touristi-
schen Erschließung geworden.
Natürlich lässt sich der Formenwandel als heuristi-
sches Ordnungsschema nicht nur mit Blick auf das
Klima anwenden. Im Folgenden seien exemplarisch
einige gängige geographische Stereotype, Raumbilder
und räumliche Ordnungsvorstellungen für die Staaten
Europas vorgestellt, welche letztlich auf dem Schema des
geographischen Formenwandels beruhen.
Zentrum versus Peripherie
Diskurse um Zentrum und Peripherie tauchen in der
Wirtschaftsgeographie verstärkt seit den 1960er-Jahren
auf, im Kontext der Diskussion um polarisierte räumli-
che Entwicklung und um Wachstumspole. Die Grund-
annahme regionaler Polarisation ist, dass es Agglomera-
tionskerne gibt, deren Entstehung historisch bedingt
und nicht gesteuert ist. Wachstum der einen und
Schrumpfung einer anderen Region hängen dann
unmittelbar miteinander zusammen. In den wachsen-
Abb. 4.3 Hochfjell in Norwegen. Mit
Fjell (norweg.) oder Fjäll (schwed.) wird
ein Landschaftstyp in Nordeuropa
bezeichnet, der über der Waldgrenze
liegt. Fjells bilden weitläufige Hoch-
flächen, sie sind glazial überprägt und
meist wellig oder hügelig. In den
Senken liegen oft kleine Seen. Die
Vegetation besteht aus verschiedenen
Krüppelformen, insbesondere den
gedrungenen Fjell- Birken ( Betula tor-
tuosa ), in größeren Höhen den Zwerg-
strauchheiden und am Rand der Fels-
region aus Gräsern, Moosen und
Flechten (Foto: Hans Gebhardt).
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