Geography Reference
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Der Einsatz der Scanner erfolgt von Flugzeugen und Satelliten aus. Während er-
stere wegen ihrer relativ geringen Flughöhe ( 15 km) und Reichweite nur für be-
grenzte Aufgaben nutzbar sind, gestatten Satelliten infolge ihrer sehr viel größeren
Flughöhe und ihrer polnahen Umlaufbahnen die Aufnahme nahezu der gesamten
Erdoberfläche innerhalb weniger Tage.
Einer der ersten Erderkundungssatelliten für nichtmilitärische Zwecke ( Land-
sat 1 , USA) wurde 1972 gestartet und umrundete die Erde in einer Höhe von
705 km (Abb. 3.6.1). Er verfügte über einen optisch-mechanischen Multispek-
tralscanner mit den Kanälen Rot, Grün und 2-mal Infrarot. Die erfasste Streifen-
breite betrug 185 km und die Bodenauflösung etwa 80 ® 80 m 2 . Die Bahnparame-
ter waren so gewählt, dass nach 18 Tagen die gesamte Erdoberfläche erfasst war
und die Aufnahme von neuem begann. Bis 1999 folgten schließlich sechs weitere
Landsat -Satelliten, wobei die Zahl der Spektralkanäle erweitert sowie die Boden-
auflösung auf 30 ® 30 m 2 verbessert wurde.
Die französischen SPOT- Satelliten, deren erster 1986 und deren letzter ( SPOT
4 ) 1998 in Betrieb genommen wurden, umrunden die Erde in einer Höhe von
832 km mit einer Wiederholungsrate von 26 Tagen. Das Aufnahmesystem besteht
aus zwei identischen optoelektronischen Scannern, die wahlweise panchromati-
sche Bilddaten mit einer Bodenauflösung von 10 ® 10 m 2 oder multispektrale Da-
ten in drei bzw. vier Kanälen mit einer Auflösung von 20 ® 20 m 2 erfassen. Die
beiden Scanner sind unabhängig voneinander um maximal ±27° quer zur Flugrich-
tung neigbar, wodurch unterschiedliche Aufnahmeanordnungen sowie die Auf-
nahme desselben Streifens an verschiedenen Tagen aus zwei unterschiedlichen
Bahnen (und damit Perspektiven) ermöglicht werden. Letzteres kann für eine ste-
reoskopische Auswertung genutzt werden. In ihrer senkrechten Grundstellung
nehmen die Scanner jeweils einen 60 km breiten Streifen mit einer Überlappung
von 3 km auf, womit sich eine Gesamtbreite von 117 km ergibt.
Abb. 3.6.2: Senkrechte Aufnahmeanordnung beim SPOT-Satelliten und Aufnahmemög-
lichkeiten bei geneigten Sensoren (nach Albertz 2009)
 
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