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Deutliche Fortschritte sind in den letzten Jahren insbesondere hinsichtlich der Bo-
denauflösung der Aufnahmesensoren zu verzeichnen, welche für die Detailer-
kennbarkeit in den Bildern entscheidend ist. Ein Beispiel hierfür ist das Scanner-
system des Satelliten IKONOS (Fa. Space Imaging , USA), der seit 1999 aus einer
Flughöhe von 681 km, mit einer Umlaufzeit von 98 Minuten und mit einer Wie-
derholungsrate von 11 Tagen jeweils 11 km breite Streifen aufnimmt. Die Auflö-
sung beträgt im panchromatischen Bereich 1 ® 1 m 2 und in den Spektralkanälen
(Rot, Grün, Blau, Nahes Infrarot) 4 ® 4m 2 . Auch hier erhöht die Schwenkbarkeit
des Sensors ähnlich wie beim Spot-Satelliten die Flexibilität der Aufnahmeanord-
nung. Durch zusätzliche Sensorzeilen sind analog einer Drei-Zeilen-Kamera Ste-
reoaufnahmen auch in Flugrichtung möglich. Über Erfahrungen mit IKONOS -
Daten berichten u.a. Meinel u. Reder (2001) sowie Schiewe (2001).
Das Ergebnis der Aufnahme und anschließenden digitalen Bildverarbeitung der
von den Satelliten gesendeten Daten sind farbige Bilder für Zwecke der Interpreta-
tion über Erscheinungsformen, Zustände und Veränderungen der Erdoberfläche
oder farbige Bildkarten als Ersatz oder in Ergänzung konventioneller topographi-
scher Karten. Eine weitere Anwendung stellt die Nachführung topographischer
Karten mittleren Maßstabs dar.
3.7 Radarverfahren
Aufnahmen der Erdoberfläche mit optischen Systemen (Photographie, optische
Scanner) sind bei guter Beleuchtung, also am Tage und bei klarem wolkenlosem
Himmel möglich. Dies schränkt das Anwendungsspektrum z.B. bei häufiger Wol-
kenbedeckung und Dunst, aber auch bei stets geschlossener Vegetationsdecke er-
heblich ein.
Mikrowellen, d.h. elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge von
1 mm bis 1 m, durchdringen die Atmosphäre unabhängig von der Tageszeit und
nahezu witterungsunabhängig und je nach Wellenlänge auch die Vegetation sowie
bodennahe Schichten. Diese Eigenschaften machen sie nicht nur für Überwachun-
gen des Luftraums, des Schiffsverkehrs u.ä. interessant, sondern auch für die Fern-
erkundung der Erde (vgl. Albertz 2009).
3.7.1 Radar-Aufnahme
Da die natürliche Mikrowellenstrahlung mangels geringer Intensität und Auflö-
sung nicht nutzbar ist, muss sie künstlich (aktiv) durch Radar -Systeme, bestehend
aus Sende- und Empfangseinrichtung, erzeugt werden. Ausgehend von einer Trä-
gerplattform (Flugzeug, Satellit) werden vom Sender über eine Antenne Mikro-
wellenimpulse einer bestimmten Wellenlänge in kurzer Folge quer zur Flugrich-
tung ausgestrahlt ( Seitwärts - oder Sidelooking Airborne Radar SLAR).
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