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Bei optisch-mechanischen Scannern wird die von der Erdoberfläche kommende
Strahlung (sichtbares Licht und Infrarot) über einen oszillierenden Spiegel und ein
optisches System auf einen Kristalldetektor abgebildet, dessen Fläche den jeweils
aufgenommenen Erdausschnitt bestimmt (Abb. 3.6.1). Durch die Satellitenbewe-
gung und die darauf abgestimmte Drehgeschwindigkeit des Spiegels wird so die
Erdoberfläche lückenlos zeilenweise erfasst. Bei paralleler Anordnung mehrerer
Detektoren erhält man gleichzeitig mehrere Geländezeilen. Ein derartiges Auf-
nahmesystem liefert zunächst nur (panchromatische) Schwarz-Weiß-Bilder. Mul-
tispektralscanner (MSS) teilen die einfallende Strahlung durch optische Hilfsmittel
in die gewünschten Wellenlängenbereiche (Spektralkanäle) auf und lenken sie auf
entsprechende Detektorzeilen, so dass bei der nachfolgenden Bildverarbeitung
farbige Bilder erzeugt werden können.
Optoelektronische Scanner bestehen aus einer zeilenförmigen Anordnung von
kleinen Halbleiterelementen (CCD-Sensoren), auf die über ein Objektiv die Ge-
ländezeilen kontinuierlich abgebildet werden. Die Aufnahmetechnik entspricht
damit der der Drei-Zeilen-Kamera und lässt bei entsprechender Zeilenanordnung
auch Stereo- sowie Multispektralaufnahmen zu (Abb. 3.4.3). Durch Verwendung
von Objektiven mit unterschiedlicher Brennweite kann die Größe des auf einem
Sensorelement (Pixel) abgebildeten Ausschnitts der Erdoberfläche und damit auch
die Breite des erfassten Geländestreifens variiert werden.
Von besonderem Vorteil beider Aufnahmesysteme ist die Möglichkeit der Er-
fassung der (nicht sichtbaren) Infrarot-Strahlung. Diese ist von Bedeutung, wenn
es darum geht, Informationen über die Erdoberfläche zu gewinnen, die man durch
Wiedergabe im Bereich des sichtbaren Lichtes nicht erhält. So dienen z.B. Ther-
malbilder der Aufzeichnung von Oberflächentemperaturen und Falschfarbenbil-
der der Wiedergabe des Vitalitätszustandes der Vegetation. Einzelheiten hierzu
findet man bei Albertz (2009).
Abb. 3.6.1 : Umlaufbahn der Landsat- Satelliten und Prinzip eines optisch-mechanischen
Multispektralscanners (nach Albertz 2009)
 
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