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Meridiane immer unter einem anderen Winkel (Azimut). Will man ihr folgen, so
ist eine fortlaufende Neuberechnung des Kurswinkels gegen Geographisch-Nord
erforderlich. Dies entfällt, wenn man statt dessen der Loxodrome oder schief lau-
fenden Linie folgt, welche die Meridiane stets unter demselben Winkel schneidet,
jedoch stets länger ist als die Orthodrome. Eine Ausnahme bilden der Äquator
sowie die Meridiane selbst, die zugleich kürzeste und kursgleiche Linien sind. So-
wohl Orthodrome als auch Loxodrome werden i.a. verzerrt und nicht als Geraden
in den Karten abgebildet (vgl. hierzu 2.4.2, 2.4.3 und Abb. 9.3.5).
Abb. 2.3.2: Orthodrome und Loxodro-
me (nach Hake u.a. 2002)
2.4 Kartographische Abbildungen
Aufgabe kartographischer Abbildungen ist die Darstellung von größeren Regio-
nen, Ländern, Kontinenten oder der ganzen Erde in Karten kleinen Maßstabs
(M 1:500.000) im geographischen Koordinatensystem . Für Karten mit M 1:1
Mill. bildet ein Ellipsoid die Bezugsfläche, da hier die Abbildungsverzerrungen
noch relativ gering, d.h. im Kartenblatt nicht messbar sind. Mit kleiner werden-
dem Maßstab werden so große Teile der Erdoberfläche in einem Kartenblatt abge-
bildet, dass die allgemeinen Abbildungsverzerrungen den Unterschied zwischen
den Bezugsflächen zunehmend übersteigen und damit eine Kugel mit einem Radi-
us von R=6371 km genügt (vgl. 2.1). Dies führt zu einer vereinfachten Herleitung
von Abbildungsgleichungen für die Netzkonstruktion, wenn zugleich folgende
Bedingungen erfüllt sind:
Meridiane und Parallelkreise schneiden sich, wie auf der Kugel, auch in der
Abbildung rechtwinklig.
 
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