Geography Reference
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cher Weise wie bei der Bestimmung geodätischer Koordinaten, d.h. man misst
zwischen den umgebenden Netzlinien die Strecken sowie den Abstand zum ge-
suchten Punkt und erhält aus den Streckenproportionen die Koordinatenzuschlä-
ge. In kleinmaßstäbigen Karten ist nur eine Angabe auf zwei ggf. auch nur eine
Nachkommastelle bzw. auf Minuten sinnvoll.
9.3.3 Ermittlung von Entfernungen
Hierbei ist zunächst zwischen der Ermittlung direkter Entfernungen und solchen
längs eines bestimmten Linienverlaufes zu unterscheiden. In beiden Fällen besteht
die Möglichkeit der Messung in der Karte, im ersten Fall auch die der Berechnung
aus Koordinaten. Da die Karte eine Orthogonalprojektion darstellt, erhält man
immer die Horizontalentfernung. Wenn s k die Kartenstrecke, m die Maßstabszahl
der Karte und k ein Korrekturfaktor wegen Maßverzugs des Zeichnungsträgers
(vgl. 9.1.2) ist, dann gilt für die Naturstrecke:
s = s k · m · k
Geradlinige Strecken bestimmt man am einfachsten durch Messung mit einem An-
legemaßstab. Sog. Reduktionsmaßstäbe besitzen Teilungen für verschiedene Maß-
stabsverhältnisse und erleichtern die unmittelbare Umrechnung in ein Naturmaß.
Liegen bei groß- und mittelmaßstäbigen Karten die Streckenendpunkte in ver-
schiedenen Kartenblättern, ist eine Berechnung aus geodätischen Koordinaten
sinnvoll. Diese ermittelt man entsprechend Abschnitt 9.3.2 und berechnet dann
aus den Koordinatendifferenzen die Strecke s . In Ausnahmefällen kann auch die
Schrägentfernung s' von Interesse sein. Zu ihrer Berechnung ist die Kenntnis des
Höhenunterschiedes Δ h oder des Höhenwinkels a zwischen den Streckenend-
punkten erforderlich (vgl. 9.3.6).
Abb. 9.3.4: Berechnung von Horizontal- und Schrägentfernung
Die Ausmessung einer nicht geradlinig verlaufenden Strecke, z.B. längs eines We-
ges oder eines Flusses, kann durch Zerlegung in geradlinige Teilstrecken erfolgen,
deren Anzahl vom Krümmungsverlauf abhängt. Hierbei ist stets mit Ungenauig-
keiten durch die Linearisierung sowie durch ungünstige Summierung der Teil-
streckenfehler zu rechnen. Letzteres vermeidet man bei fortlaufender Addition
 
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