Geography Reference
In-Depth Information
Die Daten für Bildkarten liegen digital im Rasterformat vor, entweder unmittel-
bar als Ergebnis einer Scanneraufnahme oder nachträglich digitalisiert, wie bei
analogen Luftbildern. Nach den geometrischen und radiometrischen Korrektu-
ren werden entsprechend der Anzahl der für die graphische Ausgabe erforder-
lichen Farben Cyan, Gelb und Magenta drei Bildmatrizen als Kartenoriginale
erzeugt. Bei Satelliten-Bildkarten werden diese aus den zur Verfügung stehen-
den Spektralbereichen (Kanälen) ausgewählt (vgl. 5.3.2). Bei farbigen analogen
Luftbildern wird bei der Digitalisierung eine Farbtrennung durchgeführt. Ein
viertes Original ist für Schwarz zur Erzielung einer hinreichenden Farbtiefe
beim Druck und für kartographische Elemente (Schrift, Kartenrahmen u.a.) er-
forderlich. Die Herstellung von Bildkarten ist damit weitgehend automatisiert.
Thematische Karten weisen im Gegensatz zu topographischen Karten sehr
unterschiedliche Gestaltungsvarianten auf (vgl. 6.3). Bei weitgehend standar-
disierten Darstellungen, wie z.B. Wetterkarten oder Karten zur Bevölke-
rungsdichte, ist eine unmittelbare Entwurfs- und Originalbearbeitung am
Bildschirm über entsprechende Programme möglich (vgl. Olbrich u.a . 2002).
Ist eine kartographische Generalisierung erforderlich oder handelt es sich um
eine komplexe Themenstellung, so ist zunächst ein manueller Entwurf not-
wendig, der nach Digitalisierung am Bildschirm eines PC weiterbearbeitet
werden kann. Ein Sonderfall ist die ,elektronische Seekarte', bei der ein voll-
ständiger Datenfluss besteht und deren Endprodukt die graphische Präsenta-
tion auf einem Bildschirm ist (vgl. 7.3.3).
Die Vervielfältigung der Karten erfolgt durch den Offsetdruck, bei geringer Auf-
lage durch großformatige Rasterplotter mit einer Mindestauflösung von 600 dpi.
Letzteres findet auch Anwendung beim ‚ Printing on Demand' , wenn ein Druck
erst auf Anfrage erzeugt wird (vgl. Schoppmeyer 2011).
Insbesondere die Weiterentwicklung der graphischen Datenverarbeitung in
Verbindung mit einer programmgesteuerten Generalisierung wird zu weiteren
Fortschritten bei der Automatisierung der Kartenherstellung führen.
8.3.2 Web-Mapping
Unter dem Begriff Mapping (engl. to map…abbilden, kartieren, kartographieren)
versteht man die Kartenherstellung im Sinne von Entwurf und Gestaltung einer
(Land)-Karte. Die Erzeugung sowie interaktive Gestaltung von Karten im World
Wide Web (WWW), also mit den ‚Werkzeugen' des Internets, wird als Web-Map-
ping bezeichnet.
Ursprünglich beschränkten sich die Möglichkeiten der Nutzer auf die Betrach-
tung fertiger Karten, die im WWW bereitgestellt wurden, allenfalls mit der Mög-
lichkeit zur Navigation (Maßstabsänderung, Verschiebung) und das Abfragen be-
stimmter Sachverhalte. Eigene Daten konnten nicht hinzugefügt werden. Das sog.
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