Geography Reference
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Webmapping 2.0 ermöglicht heute die Erzeugung von Karten und Kartenanwen-
dungen aus verschiedenen Datenquellen durch die Nutzer. Grundlage bilden häufig
Karten von kommerziellen Unternehmen wie Google (Google Maps), Microsoft
(Bing Maps) u.a., zu denen Daten mit Hilfe zusätzlicher Programmierschnittstellen
(Application Programming Interfaces, API) hinzugefügt und kartographisch gestal-
tet werden können (Mashup-Karten). Bei nutzergenerierten Karten wird auch die
Kartengrundlage von den Nutzern erstellt.
Seit 2008 können mit Hilfe des Editors Google Map Maker die Produkte Goog-
le Maps und Google Earth durch registrierte Nutzer ergänzt und korrigiert wer-
den. Ursprünglich nur für kartographisch wenig erschlossene Gebiete vorgesehen,
sind inzwischen auch zahlreiche europäische Länder bearbeitbar (z.Z. jedoch
nicht Deutschland).
Liegen erweiterte Handlungsmöglichkeiten vor, so ist statt Web-Mapping eher
die Bezeichnung Web-Gis (Geographisches Informationssystem) zutreffender
(vgl . Behncke u.a. 2009). Hierzu gehören etwa folgende Funktionen:
Erfassung von Geometrie- und Sachdaten,
Verwaltung von Geodaten,
Raum- und themenbezogenen Abfragen,
Strecken- und Flächenermittlung,
Präsentation der Ergebnisse in einer Karte einschließlich einer Legende.
Auch wenn die o.g. Kartengrundlagen zunächst kostenlos zur Ansicht im Internet
zur Verfügung stehen, ist eine weitergehende Nutzung sehr eingeschränkt. Daher
gibt es seit längerem Bestrebungen verschiedener Institutionen, frei verfügbare
Geodaten und Karten im WWW bereitzustellen. Hierzu gehören das Projekt
OpenStreetMap (vgl. 7.4.3) sowie eine seit 2005 bestehende, in den USA gegrün-
dete gemeinnützige Organisation, die Open Source Geospatial Foundation (OS-
Geo), deren Ziel es ist, unabhängig von den o.g. kommerziellen Produkten die
Herstellung geeigneter Software für das Web-Mapping zu fördern (vgl. Hoffmann
2011, Hauthal u.a. 2011).
Web-Mapping 2.0 soll auch für nicht kartographisch vorgebildete Anwender
nutzbar sein. Eine fachgerechte Kartenbearbeitung ist aber insbesondere auch bei
der Gestaltung thematischer Sachverhalte als außerordentlich problematisch an-
zusehen (vgl. auch Hoffmann 2011 , Medynska - Gulij 2012).
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