Geography Reference
In-Depth Information
viel geringer und ein unmittelbarer Zugriff auf einzelne Objekte mit ihren Attri-
buten möglich ist. Der Vorteil der Rasterdigitalisierung besteht in der vollständi-
gen Automatisierung bei der Datenerfassung und Datenwiedergabe bei allerdings
sehr hohem Speicherbedarf. Die Anwendung ist insbesondere im mittel- und
kleinmaßstäbigen Bereich, d.h. bei flächenhaften Darstellungen von Vorteil. Bei
der Digitalisierung von Halbtonbildern (z.B. Luftbildern) ist es das einzig sinnvol-
le Verfahren (vgl. 5.1.2).
Vektor- und Rasterdarstellung werden auch miteinander kombiniert ausgege-
ben (hybrides Modell), wie z.B. bei der gemeinsamen Darstellung einer Liegen-
schaftskarte mit einem entzerrten Luftbild. Eine Umwandlung von Vektor- in
Rasterdaten bzw. umgekehrt (Konvertierung) ist ebenfalls möglich.
7.2.2 Digitale Situationsmodelle
Die Situationsdarstellung umfasst alle wesentlichen topographischen Objekte,
welche durch ihren Grundriss, ggf. auch durch eine Signatur darstellbar sind: Sied-
lungen, Verkehrswege, Gewässer, topographische Einzelobjekte und die Vegetati-
on (vgl. 4.4). Welche Objekte mit welcher Detailliertheit und mit welcher Genau-
igkeit in einem digitalen Situationsmodell (DSM) enthalten sind, wird in einem
Objektartenkatalog festgelegt (vgl. 7.3.2). Ein DSM kann sehr viel detaillierter
sein als eine vergleichbare topographische Karte. Die Daten sind i.d.R. vektoriell
erfasst und je nach Quelle von unterschiedlicher Lagegenauigkeit. Diese beträgt
z.B. bei einer großmaßstäbigen Luftbildauswertung etwa ±0,1 m und bei der Digi-
talisierung der DGK 5 etwa ±3 m.
Die Objekte werden mit ihren Koordinaten, ggf. auch Höhen, codierten Attri-
buten, ggf. auch Namen sowie zugehörigen Vorschriften zur Objektbildung und
Linieninterpolation getrennt in verschiedene Objektbereiche in einer Datenbank
gespeichert. Zusätzlich können weitere Angaben, wie zum Fortführungsstand, zur
Datenquelle, zur Genauigkeit u.a. aufgenommen werden (Metadaten).
Digitale Situationsmodelle stehen schließlich für vielfältige Anwendungen zur
Verfügung, insbesondere auch für die Ableitung topographischer Karten, als
Grundlage für thematische Karten oder für Geoinformationssysteme. Hierbei
wird i.d.R. nicht der gesamte Inhalt benötigt, sondern nur bestimmte Objektberei-
che, welche dann separat ausgegeben werden können.
7.2.3 Digitale Geländemodelle
Die Geländedarstellung erfolgt in topographischen Karten je nach Maßstab durch
Höhenlinien, Schattenplastik (Schummerung), farbige Höhenschichten sowie
Höhenpunkte an wichtigen Stellen. Höhenlinien bilden die Grundlage aller Me-
thoden und ermöglichen sowohl eine Aussage zur absoluten Höhe nahezu belie-
biger Kartenpunkte als auch zu den Geländeformen (vgl. 4.5). Sie stellen damit ein
analoges Modell der Geländeoberfläche dar.
Search WWH ::




Custom Search