Travel Reference
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schmeckt das handgemachte lokum
von den Wochenmärkten im Land.
Restaurantzeiten
Während der Saison (s. S. 16) öffnen
die meisten, insbesondere einfachere
Restaurants morgens, sobald die ers-
ten Touristen kommen, und sind dann
ganztägig geöffnet. Sie schließen
abends, wenn kein Gast mehr da ist. Et-
was zu essen bekommt man dann im-
mer, wenn auch nicht stets das ge-
samte Programm. In Großstädten sind
einfache Lokale oft 24 Std. durchge-
hend geöffnet.
Die Einheimischen essen mittags
meist nur eine Kleinigkeit - allein schon
wegen der Hitze. Die Hauptmahlzeit
findet abends statt, in der Regel erst ge-
gen 21 Uhr, und wird gern zum Anlass
genommen, mit Freunden und Bekann-
ten in großer Runde mit rakı und vielen
mezeler zu feiern. Wer schon um 19 Uhr
essen will, darf zusehen, wie der Grill
angeheizt wird.
Noch mehr Süßes
Zum Nachtisch serviert man im Som-
mer oft Obst: Honigmelone (kavun)
oder Wassermelone (karpuz), Trauben
(üzüm) oder Orangen (portakal).
Die türkischen şekerpare, Zucker-
teilchen, erhält man am besten im pas-
tahane , der Konditorei. Die berühm-
teste Kalorienbombe ist baklava mit
Walnüssen, Pistazien. Vielen sieht es zu
klebrig aus, doch reichlich Honigsirup
macht das Gebäck so lecker.
Und dann gibt es noch ein Gebäck
aus Blätter- oder Brandteig, das nach
dem Backen in einen Sirup aus Zucker
und Rosenwasser gegeben wird, bis es
sich ganz vollgesogen hat und beim Es-
sen auf der Zunge zergeht: hanım
göbeği, Frauennabel, oder dilber du-
dağı, Lippen einer schönen Frau, sind
die passenden Namen dafür.
Berühmt ist auch aşure aus Trocken-
obst, Nüssen, Bohnen und Kichererb-
sen in einer sämigen Zuckercreme mit
Rosenwasser und Zimt. Die Tradition
will es, dass das Gericht auf Noahs Ar-
che erfunden wurde, als man die letz-
ten Reste zusammensuchte.
Ein Pudding wie sütlaç aus Reismehl
oder hoşmarim (Pfannkuchen) sind
auch als Allzweckwaffe gegen Kinder-
nörgeln gut geeignet.
sondern in Öl frittiert oder erst filetiert
und wie ein Steak gebraten - Fisch-
liebhaber gruseln sich. Üblicherweise
muss man alle Beilagen zum Fisch ex-
tra bestellen, serviert wird er höchs-
tens mit einigen herzhaften Roka-Blät-
tern (Wilde Rauke) und Zitrone.
Turkish Delight
Eine Köstlichkeit ist lokum , das als Tur-
kish Delight vermarktet wird. Es wird
auf Deutsch oft als Türkischer Honig be-
zeichnet, hat aber nichts mit dem, was
man von der Kirmes kennt, gemein.
Es handelt sich um eine zähe Masse
aus Reismehl, Zucker oder Honig, die
mit Aromen, Farben und Nüssen ange-
reichert, dann gewürfelt und dick in
Puderzucker oder Kokosraspeln ge-
wälzt serviert wird. Jedoch sollte man
von der Ware, die zu sündhaft teuren
Preisen auf den Flughäfen verkauft
wird, die Finger lassen. Viel besser
Frühstück
Das typisch türkische Frühstück (kah-
valtı) mutet zunächst etwas unge-
wohnt an: frisches Weißbrot, Butter,
Tomaten und Gurken sowie Schafskäse
und Oliven, als Konzession an den eu-
ropäischen Geschmack gibt es auch
Marmelade oder Honig. Dazu wird Tee
(çay) oder Nescafé (Filterkaffee höchs-
tens in Luxushotels) gereicht. In ländli-
chen Gebieten beginnen Türken den
Tag üblicherweise mit einer Suppe. In
 
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