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46 Schulen im westlichen Kreis verantwortlich. Für den östlichen Teil des Kreises wurde
HOCHTIEF beauftragt, 49 Schulen mit insgesamt 282 Gebäuden zu sanieren, zu finanzie-
ren und insgesamt 15 Jahre lang zu betreiben.
Für die Realisierung von PPP im Strassenbau wurden in Deutschland die A- und F-Mo-
delle entwickelt. Das F-Modell basiert auf dem 1994 in Kraft getretenen Fernstrassenbau-
privatfinanzierungsgesetz, das es Privaten ermöglicht, Brücken und Tunnel zu bauen, zu
finanzieren und zu betreiben und die Kosten durch Erhebung einer Maut von den Nutzern
zu refinanzieren. Mit der Einführung der streckenbezogenen Gebühr für schwere Last-
wagen wird ein Betreibermodell für den mehrstreifigen Autobahnausbau, das so genannte
A-Modell, möglich. Der Private unterhält die bestehenden und finanziert den Ausbau auf
weitere Fahrspuren. Im Gegenzug erhält er die Gebühren des Schwerverkehrs im entspre-
chenden Bereich.
Im Zuständigkeitsbereich des Bundes (Brücken, Tunnel, Bundesstrassen) wurden zwei
F-Modelle in Rostock und Lübeck entwickelt. Mit dem Warnowtunnel in Rostock wur-
de nach knapp vierjähriger Bauzeit im September 2003 die bundesweit erste Mautstrecke
dem Verkehr übergeben. Der Betreiber, Bouygues Travaux Publics S.A. (F) und Macqua-
rie Infrastructure (AUS), hat sich gegenüber der Hansestadt Rostock vertraglich verpflich-
tet, den 790 Meter langen und 220Mio.ᾬ teuren Tunnel privat zu errichten, 30 Jahre lang
zu betreiben und das Projekt zu finanzieren. Seit 2001 baut der Betreiber, HOCHTIEF
PPP Solutions GmbH und Bilfinger Berger BOT GmbH, den Herrentunnel in Lübeck, das
zweite bundesweite F-Modell; der Abschluss der Bauarbeiten ist für Ende 2005 geplant.
Die Konzessionsdauer von 30 Jahren und die Entrichtung einer Maut durch die Nutzer er-
möglichen es dem Betreiber, seine Investitionen zu refinanzieren. Eigentümerin des Bau-
werks ist die Hansestadt Lübeck.
Die ersten PPP-Projekte zeigen, dass im Vergleich zu konventioneller Projektabwick-
lung Einsparungen von bis zu 25 % realisierbar sind [ 50 ]. Weiteres Wachstum von PPP
ist in Deutschland vor allem im Hochbau zu erwarten; im Strassenbau schätzen Experten
die Entwicklung von PPP aus Mangel an geeigneten Projekten eher verhaltener ein [ 55 ].
Daneben gibt es zurzeit in Deutschland weitere PPP-Ansätze in Bereichen wie der Kultur-
politik (z.B. das museum kunst palast in Düsseldorf ) oder der Standortentwicklung (z.B.
Projekt Ruhr GmbH).
Schweiz
In der Schweiz hat sich PPP bis heute im Vergleich mit anderen europäischen Ländern
trotz einer langen Tradition öffentlich-privater Kooperation in Form von Bundesunter-
nehmen (SBB, Post, Swisscom), kantonalen Unternehmen (Energie, Informatik) oder Ge-
meindeunternehmen (Energie, Verkehr, Ver- und Entsorgung) nicht durchgesetzt. Die
Gründe liegen u.a. in
• der(noch)solidenwirtschaftlichenSituationderöffentlichenHand,
• dem(noch)fehlendenSanierungsstaubeiöffentlichenInfrastruktureinrichtungen,
• derhohenKomplexitätdesThemasPublicPrivatePartnership(PPP)sowiedendamit
verbundenen Unsicherheiten.
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