Civil Engineering Reference
In-Depth Information
7.4
Geschäftsmodelle und Geschäftsfelder lebenszyklusorientierter
Systemleistungen
Der Wettbewerb der heutigen Leistungsangebote in allen bisherigen Projektabwicklungs-
formen (Einzel-, Werkgruppen-, General- und Totalleistungsanbieter) schliesst nur Pla-
nung und Bau der baulichen Anlagen, d. h. die Investitionskosten, ein; der Wettbewerb
konzentriert sich im Wesentlichen nur auf die Planungs- und Baukosten. Dabei wird
übersehen, dass die jährlichen Unterhalts- und Betriebskosten nach ca. 7-10 Jahren bei
den meisten baulichen Anlagen (ohne Zinseszins) bereits die Investitionskosten bei In-
betriebnahme erreichen (Abb. 7.11 ). Das Optimierungs- und Innovationspotenzial der
Nutzungsphase wird nicht einbezogen.
Bauherren, die ihre baulichen Anlagen auf Rendite und langfristige Werterhaltung aus-
richten, haben erkannt, dass die traditionellen Projektabwicklungsformen häufig nicht zu
den gewünschten Ergebnissen führen. Die Rendite- und Werterhaltungsorientierung kann
nur durch einen Life-Cycle-Ansatz [ 20 ] erreicht werden.
Die Nachfrageinitiative kommt nicht von den viel zitierten „ökonomisch Handelnden“
der privaten Wirtschaft, sondern von der in finanzielle Bedrängnis geratenen öffentlichen
Hand im Rahmen von PPP-Initiativen. Da PPP-Projekte meist Planung, Bau und Betrieb
enthalten und die Gesamtkosten unterhalb des Gesamtnutzens liegen müssen, unterliegen
diese Projekte einem Lebenszykluswettbewerb.
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Abb. 7.11 Life-Cycle-Kosten - Jährliche Betriebskosten im Verhältnis zu den Baukosten. (Quelle:
Bayerische Staatsbauverwaltung, zitiert in [ 25 ])
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