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Der Geschäftsmodellansatz gilt als neuer Forschungsansatz in der Managementwissen-
schaft, der insbesondere auch in der Wirtschaftsinformatik grosse Bedeutung erlangt hat.
Ein Grund dafür mag darin liegen, dass in der Wirtschaftsinformatik infolge der Innova-
tionen im Bereich der Informationstechnologie, z.B. bei Internet und E-Commerce, Ge-
schäftsmodelle mit neuen Prozess- und Organisationsstrukturen sowie neuen Marketing-
und Vertriebskonzepten notwendig sind. Zudem ermöglicht die neue Informationstech-
nologie innovative Kooperationen durch Zusammenführen weltweit erbrachter Dienst-
leistungen, besonders im Dienstleistungsbereich. Dies macht eine ganzheitliche Sichtweise
erforderlich, die im Begriff des Geschäftsmodells zum Ausdruck kommt.
Der Ansatz von Österle [ 40 ] zielt auf die Definition einer zukünftig aussichtsreichen
Erfolgs- und Wettbewerbsposition eines Unternehmens und nennt Ansatzpunkte, um die-
se zu erreichen. Die Durchgängigkeit zwischen Informations- und Strategiesystemen soll
durch Definition und Offenlegung von Abhängigkeiten erreicht werden. Der Ansatz von
Frank [ 15 ] ist eine modellorientierte Darstellung strategischer Inhalte und Planungsaufga-
ben, mit dem die Anforderungen für die Perspektiven „Organisation“ und „Informations-
system“ des Geschäftsmodells ermittelt werden sollen.
Ausgehend von der Definition von Geschäftsmodellen aus dem IT-Bereich und auf-
grund informationstechnologischer Innovationen werden Geschäftsmodelle in Bieger
et al. [ 5 ] auf eine netzökonomische Perspektive erweitert. Danach zeichnen sich Ge-
schäftsmodelle dadurch aus, dass sie gezielt Netzeffekte für sich nutzbar machen und in
verschiedenen Sphären Netzwerke bewusst gestalten. Die theoretisch konzeptionellen
Grundlagen werden dargestellt und durch Anwendung auf Branchen- bzw. Unterneh-
mensfallstudien evaluiert.
In Bieger etal. [ 6 ] werden acht Ansätze zur Strukturierung von Geschäftsmodellen dar-
gestellt und im wesentlichen Antworten auf folgende Fragen verlangt [ 6 ]:
• Leistungskonzept:FürwelchenKundenentstehenwelcheNutzen?
• Kommunikationskonzept:WiewirddieLeistungimrelevantenMarktkommunikativ
verankert?
• Ertragskonzept:WiewerdenEinnahmenerzielt?
• Wachstumskonzept:WelchesWachstumskonzeptwirdverfolgt?
• Kompetenzkonfiguration:WelcheKernkompetenzensinderforderlich?
• Organisationsform:WasistdieReichweitedeseigenenUnternehmens?
• Kooperationskonzept:MitwelchenKooperationspartnernwirdzusammengearbeitet?
• Koordinationskonzept:WelchesKoordinationsmodellwirdangewendet?
In Knyphausen-Aufsess und Meinhardt [ 35 ] wird ein Bezugsrahmen zur Strukturierung
von Geschäftsmodellen aus der Strategieliteratur abgeleitet. Die drei konstituierenden Ele-
mente von Geschäftsmodellen sind danach die Produkt-Markt-Kombination, die Durch-
führung und Konfiguration der Wertschöpfungsaktivitäten sowie die Ertragsmechanik. Es
wird der Anspruch erhoben, dass der Geschäftsmodellansatz branchenübergreifend gültig
sei.
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