Civil Engineering Reference
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Die Geschäftsfelder werden meist von weitgehend selbstständigen strategischen Ge-
schäftseinheiten (SGE) oder eigenständigen Geschäftseinheiten bearbeitet. Den Geschäfts-
einheiten liegt ein Geschäftsmodell zugrunde. Im Folgenden werden die Konzepte der
• Geschäftsmodelleund
• Geschäftsfelder
betrachtet.
7.2
Geschäftsmodelle
7.2.1
Begriffsdefinition
Der Begriff des Geschäftsmodells 1 dient zur Beschreibung des Verhaltens eines Unterneh-
mens gegenüber dem sozioökonomischen System (Kunden, Lieferanten, Konkurrenten
etc.), in das es eingebettet ist. Er wird in der Literatur sehr unterschiedlich verwendet und
nicht als feststehender Begriff verstanden. So schlägt beispielsweise Bailer auf allgemeiner
EbeneeinerechtweitgefassteDefinitionvor;danachbeschreibteinGeschäftsmodell„…
das Wissen über die Funktionsweise der Unternehmung, deren Strukturen, Informations-
und Materialflüsse, Produkte und Aussenbeziehungen“ [ 3 ]. Demgegenüber definieren
Göldi und Dührkoop den Begriff recht eng und auf die Produkte eines Unternehmens
bezogen;danachwirduntereinemGeschäftsmodell„…dieGesamtheitvonmarkt-und
leistungsbezogenen Produkteigenschaften verstanden, verwendete Technologien, ange-
strebter Kundennutzen, angestrebte Kundenfunktion und Ertragsquellen“ [ 30 ].
Heinrich [ 31 ] beschreibt Geschäftsmodelle als eine Organisation, die selbstständig am
Markt agiert; Geschäftsmodelle beziehen sich demnach auf Unternehmen oder Geschäfts-
einheiten, die ihre Aktivitäten weitgehend selbstständig entscheiden, planen und kontrol-
lieren können. Dieser Ansatz ist generisch und systematisch aus dem aktuellen Stand der
Wissenschaft hergeleitet.
Geschäftsmodelle entspringen einer Geschäftsidee. Die Geschäftsidee determiniert das
Leistungsangebot, das Kundensegement sowie die Prozesse und Ressourcen, die im Ge-
schäftsmodell zur Umsetzung notwendig sind.
Wichtig ist die Abgrenzung zwischen den Begriffen „Geschäftsmodell“ und „Strate-
gie“. Strategien sind als grundsätzliche, langfristige Verhaltensweisen (Massnahmenkom-
binationen) zur Verwirklichung langfristiger Ziele einer Geschäftsidee zu verstehen. Im
Gegensatz zu Geschäftsmodellen sind sie gestaltungs- und änderungsorientiert und haben
eine zeitliche Dimension.
1 Die Begriffsdefinition in der Literatur wurde im Rahmen einer Institutsforschung am Institut für
Bauplanung und Baubetrieb der ETH Zürich erarbeitet und [ 4 ] entnommen.
 
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