Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Man möchte einerseits möglichst kein eigenes konkurrenzunterscheidendes Know-how an
einen Konkurrenten weitergeben, gleichzeitig ist man jedoch am Entwicklungsstand des
Partners interessiert.
Bei Projekten in neuen Regionen ist ein lokaler Partner zum direkten Anknüpfen an das
lokale Netzwerk vorteilhaft. Dies ist bereits in der Angebotsphase und in der Arbeitsvor-
bereitungsphase beim
• EinholenvonPreisenfürMaterialundSubunternehmerleistungen,
• ErkundenderlokalenVerhältnisse,
• BeurteilenderZuverlässigkeitvonVertragspartnern,
• HerstellenderVerbindungzulokalenBehördenetc.
von gro￟em Nutzen.
Die Partner sollten eine ausreichende technische, personelle und finanzielle Stärke be-
sitzen und/oder Kontakt- und/oder Know-how-Kompetenz haben, damit jeder einen ad-
äquaten Beitrag zum Erfolg des Projekts leisten kann. Ein Partner, den man noch zusätz-
lich stützen muss, ist ein Hindernis beim Erreichen des Projekterfolgs.
Ein weiterer Grund zur Bildung einer ARGE kann die Nutzung von Synergieeffekten
in Bezug auf Management, Know-how, Inventar etc. sein. Durch die Bildung einer ARGE
kann man sich an Grossprojekten beteiligen, die die eigenen Kapazitätsgrenzen hinsicht-
lich z.B.
• ManagementundPersonal,
• Inventaroder
• Spezial-Know-how
übersteigen.
Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass ein Grossprojekt oft die gesamte Marktkapazität des
Unternehmens bindet. Dann steht das Unternehmen vor den Alternativen, mehrere Jahre
nicht oder nur reduziert am Markt präsent zu sein oder übermä￟ig zu expandieren. Bei
längerer reduzierter Marktpräsenz (Marktenthaltung) verliert es den Kontakt zum Kunden
sowie die Kenntnis des Preis- und Konkurrenzgefüges. An eine extreme Expansion der Ka-
pazität ist nur zu denken, wenn eine Folgeauslastung des Inventars und Personals möglich
ist. Das Inventar kann man während einer Konjunkturhausse eventuell gewinnbringend
verkaufen; beim qualifizierten Personal sind kurzfristige Veränderungen im europäischen
Wirtschaftsraum meist nicht möglich. Besonders während einer Hochkonjunkturphase
ist qualifiziertes Personal meist nicht in ausreichender Anzahl am Markt verfügbar; das
gewerbliche Personal lässt sich in der Schweiz durch Saisonarbeiter und innerhalb der EU
durch Subunternehmerverträge mit Unternehmen aus den Niedriglohnländern anpassen.
Allerdings ist es teuer und schlecht für das Unternehmensimage, die Mitarbeiter nach dem
„fire and hire“-Prinzip zu beschäftigen.
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