Civil Engineering Reference
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Ad-hoc-Netzwerke
Arbeitsgemeinschaften sind Gesellschaften, die zur Erfüllung einer zeitlich befristeten
Aufgabe von zwei oder mehr rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Unternehmen
gegründet werden. Innerhalb einer zeitlich begrenzten Aufgabe (Bauprojekt) wird die
wirtschaftliche Selbstständigkeit im Projekt partiell aufgegeben.
Virtuelle Unternehmen stellen eine neue Form der Kooperation dar. Sie basieren auf
einem auf Langfristigkeit ausgerichteten Unternehmensnetzwerk und dienen der Ergrei-
fung temporärer Marktchancen wie z.B. der Abwicklung eines Bauprojekts. An der Bildung
eines virtuellen Unternehmens beteiligen sich, je nach Erfordernis der zu bewältigenden
Bauaufgabe, verschiedene Unternehmensteile der Netzwerkteilnehmer vornehmlich im
Rahmen ihrer eigenen Kernkompetenzen. Die teilnehmenden Unternehmen erzielen eine
maximale Wertschöpfung. Virtuelle Unternehmen sind extrem flexibel und kundenorien-
tiert, da sie in ihrer Form in erster Linie von der zu erfüllenden Aufgabe bestimmt werden.
Sie unterscheiden sich damit stark von herkömmlichen Unternehmensorganisationen, die
meist hierarchisch und kapazitätsorientiert aufgebaut sind. Durch die Flexibilität, die sich
aus der auftragsbezogenen Organisation ergibt, sind virtuelle Unternehmen besonders ge-
eignet, dem Projektcharakter des Baugeschäfts gerecht zu werden.
5.3.6
Aufbau einer strategischen Netzwerk-Kooperation
Beim Aufbau einer strategischen Netzwerk-Kooperation in einem strategischen Geschäfts-
feld sollte die Auswahl der Netzwerkteilnehmer möglichst durch einen Hauptunternehmer
erfolgen, der nach Ma￟gabe seiner eigenen Kernkompetenzen weitere Partner auswählt,
mit denen man nach Möglichkeit bereits in der Vergangenheit bei gemeinsam abgewickel-
ten Bauprojekten gute Erfahrungen gemacht hat und die in den angestrebten komplemen-
tären Kompetenzbereichen der Kooperation erfolgreich tätig sind. Damit der Gesamterfolg
der Kooperationsstruktur sichergestellt ist, dürfen nur Unternehmen, die die Anforderun-
gen an einen Kooperationspartner erfüllen, für eine Zusammenarbeit in Betracht gezogen
werden. Der Hauptunternehmer kennt durch seine zentrale Funktion in der herkömm-
lichen Projektabwicklung gegenüber den Kunden und den bisher als Subunternehmern
fungierenden Nachunternehmern sowohl die Ansprüche an eine erfolgreiche Kooperation
als auch die Kooperationsfähigkeit der in Frage kommenden Partnerunternehmen.
Abbildung 5.18 zeigt die Struktur einer Netzwerk-Kooperation. Die innerhalb des Ko-
operationsnetzes verfügbaren Kapazitäten werden in Abhängigkeit von den jeweiligen
Projekterfordernissen zu einem auftrags- bzw. projektbezogenen kooperativen fokalen
Unternehmen zusammengefasst.
Zur Verfolgung der Marktziele nach au￟en und für das Management der Kooperation
nach innen ist das fokale Unternehmen zuständig. Das fokale Unternehmen bildet inner-
halb der Netzwerk-Organisation den Kristallisationspunkt, um den herum sich eine stra-
tegische Netzwerk-Kooperation aufbaut (Abb. 5.19 ).
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