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Horizontale Kooperationen
Horizontale Kooperationen sind eine Zusammenarbeit von Unternehmen mit ähnlichen
unternehmerischen Zielsetzungen in einer oder mehreren Funktionen auf derselben Wert-
schöpfungsstufe. Der Zweck einer horizontalen Kooperation kann in der Erzielung von
Kostenvorteilen durch die gemeinsame Nutzung vorhandener oder zu beschaffender Res-
sourcen liegen. So lassen sich Kapazitätsauslastungen erreichen, die von einem der Partner
allein nicht realisierbar wären. Ein in der Baubranche bekanntes Beispiel für horizontale
Kooperationen ist die Zusammenlegung von Bau- bzw. Werkhöfen zur Steigerung der Ef-
fizienz der Gerätebewirtschaftung.
Horizontale Kooperationen werden vielfach auch angewendet, um durch die Bünde-
lung von Baukapazitäten Aufträge abwickeln zu können, die wegen ihres Umfangs für ein
Unternehmen allein nicht realisierbar wären. Darüber hinaus sind horizontale Koopera-
tionen auch in anderen Bereichen denkbar, wie z. B. im Bereich des Einkaufs oder der
Personalschulung.
Auch kleine und mittelständische Unternehmen haben auf der Ebene der Bauaus-
führung vielfältige Möglichkeiten für horizontale Kooperationen. Bauunternehmern,
Fliesenlegern, Installateuren und Anstreichern bieten sie eine geeignete Form, um als
Generalleistungsanbieter Instandsetzungen, Erneuerungen und Umbauten von z. B. Ba-
dezimmern komplett „aus einer Hand“ anzubieten. In diesem Fall ist der Zweck der Ko-
operation in der Erzielung von Akquisitions- und Know-how-Vorteilen zu sehen.
Diagonale Kooperationen
Diagonale Kooperationen stellen eine Mischform von vertikalen und horizontalen Koope-
rationsrichtungen dar. Man versteht unter diagonalen Kooperationen die Verknüpfung der
unternehmerischen Aktivitäten zwischen Partnern unterschiedlicher Branchen, die sich
durch die Kombination ihrer Produkte und Leistungen komplementär ergänzen. Übertra-
gen auf den Bereich des Bauens sind dies in unterschiedlichen Wertschöpfungsbereichen
der Bauwirtschaft operierende Unternehmen wie Hauptunternehmer als Rohbauersteller,
Haustechniker, Ausbauende, Finanz- und Versicherungsunternehmen, Facility Manager.
Diagonale Kooperationen bieten sich vor allem zum Aufbau von Systemanbieterleistun-
gen an, indem sie die verschiedenen Teilleistungen zu einem ganzheitlichen Leistungs-
programm zusammenfügen.
Mehrdimensionale Kooperationsstrukturen
Als mehrdimensionale Kooperationsstrukturen innerhalb eines Unternehmens werden
Kombinationen verschiedener Kooperationsrichtungen bezeichnet. Bauunternehmen, die
innerhalb einer diagonalen Kooperation die Erbringung von Systemanbieterleistungen an-
streben, können ihre im Rahmen der Kostenminimierung verfolgten Anstrengungen bei-
spielsweise gleichzeitig durch eine horizontale Kooperation mit anderen Bauunternehmen,
z.B. durch die Bildung eines Gerätepools, unterstützen. Die Entwicklung mehrdimensio-
naler Kooperationsstrukturen eröffnet einem Unternehmen die Möglichkeit, die eigene
Wettbewerbsposition über verschiedene Ansatzpunkte auf breiter Basis zu verbessern.
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