Civil Engineering Reference
In-Depth Information
• EvaluationderbestenAustauschalternativefürdenAuftraggeber
• MotivationvonAnbieternzurTeilnahmeamVergabeverfahren
• SicherstellungderRechtmässigkeiteinerAuftragsvergabe
Diese Ziele sind dabei aus der Sicht des Auftraggebers gegen die Kosten der Durchführung
des Wettbewerbsverfahrens abzuwägen, die im Sinn der Austauschtheorie als Transak-
tionskosten zu bezeichnen sind. Die Transaktionskosten zur Durchführung eines Verga-
beverfahrens sind in der Regel von einer hohen Spezifität gekennzeichnet, da sie sich zum
Grossteil auf Aufwendungen beziehen, die keiner alternativen Verwendung zugeführt
und deshalb nur in beschränktem Umfang und nur von professionellen Auftraggebern
(Häufigkeit der Transaktion) bei Folgeprojekten genutzt werden können.
Direkte Beauftragung
Die direkte Beauftragung (freihändige Vergabe) besteht in der Auftragsvergabe an einen
Anbieter, der nicht durch ein Vergabe- bzw. Wettbewerbsverfahren ausgewählt wurde [ 14 ].
Die direkte Beauftragung eines Anbieters ist das Vergabeverfahren mit dem geringsten
Formalisierungsgrad.
Verhandlungsverfahren
Bei der Durchführung eines Verhandlungsverfahrens erfolgt die Vergabe eines Auftrags
nach den Verhandlungen zwischen einem Anbieter und dem Auftraggeber. Beide Seiten pas-
sen ihr Vorgehen und Verhalten dem Verhalten ihres Gegenübers an; in Anlehnung an den
Interaktionsansatz liegt somit eine gegenseitige Beeinflussung vor. Im Sinn der Austausch-
theorie sind Verhandlungsverfahren in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass einem Auf-
traggeber mehrere Anbieter gegenüberstehen; er hat somit mehrere Austauschalternativen.
Bei der Auftragsvergabe durch private Auftraggeber bilden Verhandlungen nach der
Durchführung eines formalisierten Ausschreibungsprozesses in der Regel den Abschluss
eines Vergabeverfahrens.
Formalisierte Vergabeprozesse
Formalisierte Vergabeprozesse sind durch die Einhaltung im Vorhinein vorgegebener und
den anbietenden Unternehmen teils bekannter, teils unbekannter Vergabeverfahren ge-
kennzeichnet. Insbesondere die Vergaben der öffentlichen Hand bzw. privatrechtlicher
Organisationen, die eine staatliche Monopolfunktion ausüben (Bahn, Post), sind von
strengen, detaillierten Ablaufschemata gekennzeichnet.
Vergabeverfahren mit Präqualifikation
Die Präqualifikation ist eine Vorstufe zum eigentlichen Vergabeverfahren. Der Auftrag-
geber bezweckt damit, diejenigen Anbieter für die Teilnahme am eigentlichen Vergabever-
fahren auszuwählen, die seiner Meinung nach grundsätzlich geeignet erscheinen. Durch
eine Präqualifikation wird die Zahl der für das eigentliche Vergabeverfahren zugelassenen
Anbieter auf in der Regel fünf bis sieben [ 34 ] reduziert. Das weitere Wettbewerbsverfahren
beschränkt sich danach auf die präqualifizierten Anbieter [ 14 ].
Search WWH ::




Custom Search