Civil Engineering Reference
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traggeber in ihrem Auftraggeberverhalten somit keinen über die allgemeinen rechtlichen
Bestimmungen hinausgehenden Beschränkungen unterworfen.
3.6.3
Segmentierungskriterium „Investitionszweck“
Eine Unterteilung der Auftraggeber nach dem Zweck ihrer baulichen Nachfrage in institu-
tionelle Investoren und gewerbliche Selbstnutzer stellt gemäss Tab. 3.7 eine Segmentierung
nach direkt beobachtbaren, kaufspezifischen und organisationsbezogenen Auftraggeber-
merkmalen dar.
Institutionelle Investoren
Als institutionelle Investoren werden Auftraggeber definiert, deren Investitionen in Im-
mobilien den eigentlichen Geschäftszweck ihrer Auftraggeberorganisation darstellen oder
der Kapitalanlage dienen.
Institutionelle Investoren zeichnen sich somit dadurch aus, dass der Zweck ihrer bau-
lichen Nachfrage in der Investition selbst begründet liegt und nicht auf die Befriedigung
eines eigenen Nutzungsbedürfnisses abzielt. Institutionelle Investoren lassen sich unter-
scheiden nach u.a.:
• Pensionskassen
• Versicherungsgesellschaften
• Immobilienaktiengesellschaften
• Immobilienfonds
Gewerbliche Selbstnutzer
Gewerbliche Selbstnutzer treten als Eigenbedarfsbauherren auf und tätigen Immobilien-
investitionen in erster Linie zur Befriedigung eines eigenen Nutzungsbedürfnisses, das
sich beispielsweise auf die Erstellung einer Produktionsanlage, eines Verwaltungsgebäu-
des oder eines Lagerhauses beziehen kann. Die Nachfrage gewerblicher Selbstnutzer nach
Bauleistungen ist eine abgeleitete Nachfrage, die der Bedienung nachgelagerter Märkte im
Rahmen ihrer gewerblichen Tätigkeit dient [ 25 ].
Zur Bedeutung der gewerblichen Selbstnutzer als Nachfrager liegen keine expliziten
Daten vor. Sie werden in den einschlägigen Statistiken unter der Rubrik „übrige Unter-
nehmen“ bzw. „übrige Auftraggeber“ geführt.
Innerhalb des Segments der gewerblichen Selbstnutzer ergeben sich durch Anwendung
des Segmentierungskriteriums „Nachfragehäufigkeit und -volumen“ starke Unterschiede
im Beschaffungsverhalten. Während Industriekonzerne in der Regel auf eigene bauliche
Kompetenzen zurückgreifen können, bedienen sich insbesondere kleine und mittelständi-
sche Unternehmen im Bedarfsfall externer Architekten oder Bauherrenberater. Auch hier
beeinflusst somit die Grösse der nachfragenden Organisation den Umfang und die Gestal-
tung der Nachfrage nach baulichen Leistungen.
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