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Unternehmensebenen das Managementproblem darstellte, und entwickelten den Manage-
mentansatz der „strategiefokussierten Organisation“, in dem mithilfe der BSC die Strategie
in den Mittelpunkt des Managementprozesses moderner Unternehmen gerückt wird. Im
Zug der Einführung der BSC in eine strategiefokussierte Organisation werden alle mate-
riellen und immateriellen Ressourcen eines Unternehmens auf die Strategie ausgerichtet.
In einem strategiefokussierten Unternehmen ermöglicht die Balanced Scorecard die
Übermittlung der strategisch wichtigen Themen, Handlungsansätze und Prioritäten, ab-
gestimmt auf die strategischen Geschäftseinheiten (SGE) und die Organisationsebenen
und Stellen der SGE. Dadurch können die Mitarbeiter der jeweiligen SGE ihren Beitrag
zur Umsetzung der Strategie leisten.
2.2.2
Charakteristiken nichtfinanzieller Erfolgsfaktoren
Um dem Anspruch der Balanced Scorecard an eine ausgewogene Auswahl von materiel-
len und immateriellen Kennzahlen gerecht zu werden, muss der Anwender zunächst ak-
zeptieren, dass immaterielle Werte grösstenteils nicht monetär bewertet werden können.
Dies hat vier wesentliche Gründe:
1. Immaterielle Werte sind indirekt.
In der Regel wirken sich immaterielle Ressourcen innerhalb der wertschöpfenden Pro-
zessketten erst nach ihrem Einsatz infolge mehrstufiger Ursache-Wirkungs-Beziehungen
aus. Eine fachkundige, zielgerichtete Auftragsabwicklung durch ein Bauunternehmen mit
kurzen Planungs- und Ausführungszyklen führt beispielsweise zunächst einmal zu einer
zeitnahen Verfügbarkeit der Immobilie für den (z.B. institutionellen) Kunden. Dies sorgt
beim Kunden für Zufriedenheit und Vertrauen. Aufgrund seiner positiven Erfahrung wird
er das Bauunternehmen bei zukünftigen Ausschreibungen bevorzugt berücksichtigen, was
bei diesem höhere Umsätze und positive Ergebnisse generiert (Abb. 2.3 ).
2. Immaterielle Werte sind kontextbezogen.
Singulär betrachtet haben immaterielle Vermögensgegenstände im Allgemeinen keinen fi-
nanziell messbaren Wert. Erst die Einbettung in den strategischen Kontext erlaubt die Be-
wertung immateriellen Vermögens. So ist das Wissen der Mitarbeiter eines Unternehmens
für das Unternehmen beispielsweise so lange wertlos, bis es durch Wissensmanagement
für die strategische Zielerreichung nutzbar gemacht werden kann [ 1 ], [ 7 ].
3. Immaterielle Werte sind Potenzial.
Zwar kann man die Kosten für bestimmte immaterielle Vermögensgegenstände eines
Unternehmens (z.B. Mitarbeiterschulungen) finanziell beziffern; man beschreibt aber da-
mit keinesfalls den Marktwert, weil dieser sich erst aus der Summe von Kosten und wer-
tespezifischem Potenzial ergibt. Dieses mögliche Potenzial wird in den wertschöpfenden
Prozessen eines Unternehmens freigesetzt und ermöglicht dann um das Potenzial imma-
terieller Ressourcen vergrösserten, messbaren Mehrwert.
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