Civil Engineering Reference
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Operative Ebene
Basierend auf dieser strategischen Zielorientierung müssen dann im operativen Tagesge-
schäft gezielt Ma￟nahmen zur Umsetzung der nachhaltigen Strategie getroffen werden,
um diese Prinzipien im Wettbewerb umzusetzen. Die operative Umsetzung erfolgt mittels
Balanced Scorecard (Kap.2), in der klare Massnahmen und Messgrössen in der Jahrespla-
nung für die Geschäftsbereiche auf allen wichtigen Hierarchiestufen bis zum Projektleiter
vereinbart werden.
Im Regelfall führen die meisten ökologischen Ma￟nahmen auch zu langfristigen Ren-
ditesteigerungen bzw. zu Kostensenkungen im Unternehmen. So führt die systematische
Materialtrennung von Bauabfällen in Wertstoffe und Abfälle zur Senkung der Deponie-
kosten bzw. zu sekundärer Wertgenerierung. Die Optimierung der Werkhoflogistik mit
einer systematischen Arbeitsvorbereitung und Wochenarbeits- und Ressourcenplanung
reduziert die Transportfahrten und Lohnstunden. Das gleiche Ergebnis wird bei einer sys-
tematischen Logistik- und Lagerplanung auf den Baustellen erzielt, indem das Umlagern
und Suchen von Material vermieden wird.
Um die CO 2 -Emissionen im Bauprozess zu reduzieren und Stoffkreisläufe zu schlie￟en,
können beispielsweise Lastkraftwagen mit Naturgas betrieben werden. Au￟erdem können
Baucontainer mit Solarzellen ausgestattet werden. Nicht vermeidbare CO 2 -Emissionen
können mit Zertifikaten kompensiert werden.
Gro￟es Optimierungspotential liegt auch bei den unternehmenseigenen Betriebsge-
bäuden. Eine bessere Wärmedämmung der Büro- und Werkhofgebäude der Planer und
Unternehmen führt zu einer langfristigen Senkung der Energiekosten. Au￟erdem sind
regenerative Energieträger und Ökostrom für die Energieversorgung der eigenen Gebäu-
de vorzuziehen. Die Energiekosten können weiter durch die Installation von Bewegungs-
meldern zur Steuerung der Beleuchtung optimiert werden. Weitere Einsparungspotentiale
liegen in der Automatisierung der Gebäudetechnik und Nutzung von Bauteilen als passi-
ver Kälte- und Wärmespeicher, was zu einer bedarfsorientierten Heizung, Kühlung und
Lüftung führt.
Auch bei der Gestaltung der Mobilität im Unternehmen werden durch die Berück-
sichtigung von ökologischen Aspekten Kosteneinsparungen erzielt. Beispielsweise kön-
nen Dienstreisen durch den vermehrten Einsatz von Videokonferenzen reduziert werden.
Als Alternative zum Firmenauto können den Mitarbeitern Jahreskarten für den öffentli-
chen Verkehr angeboten werden. Bei der Wahl des Fuhrparks können Elektroautos und
Dienstfahrräder vorgesehen werden. Darüber hinaus bringen Spritsparfahrtrainings für
Mitarbeiter und Lehrgänge zum treibstoffsparenden Geräteeinsatz für Maschinenführer
sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile.
Die operative Büroarbeit bietet ebenfalls gro￟es Optimierungspotential. Beispielsweise
kann der Papierverbrauch und somit der Papierabfall durch relativ einfache, aber effek-
tive Ma￟nahmen reduziert werden (z.B. doppelseitig drucken, verkleinert drucken, nur
wichtige Dokumente drucken, Verwendung von Recycling-Papier etc.). Druckerpatronen,
Toner und anderes Druckerverbrauchsmaterial können an den Hersteller zurückgesendet
und rezykliert werden. An allen Arbeitsplätzen sind Behälter zur getrennten Sammlung
von Abfall vorzusehen.
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