Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Die folgenden sieben Schritte zu Durchführung einer Stärken-Schwächen-Analyse sind
an die Vorschläge von Grnig und Khn angelehnt [ 23 ]:
1. Zunächst ist zu entscheiden, ob eine interne oder eine externe Stärken-Schwächen-
Analyse Ziel der Betrachtung ist.
2. Da die Stärken-Schwächen-Analyse für einen Unternehmensbereich überschaubarer
Grösse durchgeführt werden soll, empfiehlt sich die Analyse für einzelne strategische
Geschäftseinheiten Bei der internen Stärken-Schwächen-Analyse sind dann die rele-
vanten, eigenen SGE auszuwählen. Für die externe Stärken-Schwächen-Analyse, bei der
die eigenen Einflussfaktoren auch mit denen der Konkurrenz verglichen werden, wird
nur eine eigene SGE, möglicherweise getrennt nach geografischem Tätigkeitsgebiet,
ausgewählt.
3. Soll das eigene Unternehmen im Rahmen einer externen Stärken-Schwächen-Analyse
mit weiteren Konkurrenten in einen Vergleich treten, müssen diese nun bestimmt wer-
den. Neben den stärksten direkten Konkurrenten sind unter Umständen auch Wett-
bewerber zu berücksichtigen, die durch ihre Diversifikationsmöglichkeiten eine latente
Gefahr darstellen. Anschliessend müssen die relevanten SGE bestimmt werden.
4. Auswahl der Einflussfaktoren, auf denen die Analyse aufbaut: Tab. 1.7 enthält eine
Zusammenstellung der für Bauunternehmen relevanten Einflussfaktoren. Es ist beach-
ten, dass für die externe Stärken-Schwächen-Analyse nur Faktoren gewählt werden, für
die auch Daten (vor allem von den Konkurrenzunternehmen) verfügbar sind.
5. Beschaffung der für die Bewertung benötigten Daten: In vielen Fällen ist ein Grossteil
der Daten bereits vorhanden und z.B. in Dokumenten und Datenbanken festgehalten.
Unter Umständen lohnt es sich, spezielle Informationen über die Konkurrenz durch
gezielte Expertengespräche oder Kundenbefragungen einzuholen.
6. Bewertung der ausgewählten Einflussfaktoren anhand einer kardinalen Punkteskala
und Zusammenstellung in einer übersichtlichen Liste: Die Erläuterung der Punkte-
skala anhand verbaler Beschreibungen ist sinnvoll. Falls Konkurrenzunternehmen in die
Betrachtung einfliessen, erfolgt deren Stärken-Schwächen-Bewertung ebenfalls in diesem
Schritt.
7. Auswertung des Stärken-Schwächen-Profils: Über den Vergleich der verschiedenen
Profile erhält man Auskunft über Leistungsdifferenzen, die sich in Defiziten oder Über-
gewichten gegenüber der Konkurrenz äussern.
Die Stärken-Schwächen-Analyse erlaubt es, mit einem begrenzten Aufwand einen Ge-
samtüberblick über den eigenen Status Quo zu schaffen. Dies gilt insbesondere bei der
Verwendung der Skalierungstechnik für die grafisch aufbereitete Form.
Tabelle 1.10 zeigt beispielhaft eine Bewertung der Stärken und Schwächen eines Zür-
cher Generalunternehmens für das Geschäftsfeld „Schlüsselfertiger Wohnungsbau“ an-
hand einer kardinalen Punkteskala auf. Das eigene Sollprofil der Stärken und Schwächen
sowie die Istposition des stärksten Konkurrenten sind ebenfalls dargestellt.
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