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Ich hatte nicht vorgehabt hineinzuspringen, aber es war schön gewesen, dass er mir zuge-
hört hatte, nachdem ich ihm auch zugehört hatte, also war mir danach, ihm einen Gefallen
zu tun. Vielleicht hat da ja mein Herz gesprochen.
Allmählich fühlt sich Indien nicht mehr ganz so unnormal an.
Heute Nacht bleibe ich bei ihm in dem Ashram, und morgen muss ich ganz früh aufste-
hen, weil wir von hier aus nach Agra fahren, um endlich das Tadsch Mahal zu sehen. Im-
merhin ist das der eigentliche Grund für diese Reise. Ich weiß allerdings nicht, ob ich mich
nach dieser Reise wirklich am ehesten an ein Gebäude erinnern werde. Am meisten haben
mich nämlich die merkwürdigen Menschen beeindruckt.
Bevor ich ins Bett ging, sah ich noch mal auf mein Handy. Ricky hatte mir eine Nachricht
hinterlassen.
RICKY: Hey, Kumpel, wie läuft's denn so? Ich sitz hier gerade und trink einen Tee
und guck mir Sky Plus an. Ich bin gerade aus New York zurück - Nachtflug, Erste
Klasse, alles 1a. Besser geht's überhaupt nicht. Hab erst ein paar Gläser Schampus
getrunken und dann den ganzen Flug verpennt. Diese Sitze in der Ersten Klasse
sind genial, oder? Na ja, wir hören uns. Ciao, bis die Tage!
Ich will gar nicht darüber nachdenken, was es gekostet hat, diese Nachricht abzuhören.
FREITAG, DEN 5. MÄRZ
Ich wurde ziemlich früh geweckt und frühstückte mit dem Guru. Es gab gewürzte Rice Kri-
spies und gewürzte Kekse und einen knallsüßen Tee mit Milch. Normalerweise trinke ich
meinen Tee nicht so. Ich hab allerdings nichts gesagt, weil ich ihn nicht kränken wollte.
Ich nehme mal an, das ist wieder mein Herz, das für mich handelt, statt mein Hirn. Höchst-
wahrscheinlich meldet sich nachher auch noch mein Magen zu Wort.
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