CRISTO REDENTOR - Ein Idiot Unterwegs - page 35

KARL: Schieß los!
STEPHEN: Pack deine Sachen. Ich weiß ja nicht, wo du gerade wohnst, aber ich bin
mir ziemlich sicher, es ist kein Vergleich zu der Unterkunft, die dich jetzt erwartet.
Du hast doch Celso schon getroffen, deinen Ansprechpartner vor Ort. Klasse Typ!
Wie ich höre, habt ihr euch gut verstanden, was großartig ist, denn er hat dich aus-
drücklich zu sich nach Hause eingeladen.
KARL: Aber … Warum? Wozu? Ich meine, mal ernsthaft, wozu soll das gut sein?
Steve, kennst du ihn überhaupt? Hast du dich je mit ihm unterhalten?
STEPHEN: Hey, er ist dein Kumpel, nicht meiner. Und man schlägt nicht einfach so
eine nette Einladung aus, nicht in einem fremden Land.
KARL: Also, ich würde nicht so weit gehen …
STEPHEN: Wenn dir jemand ein Dach überm Kopf anbietet, Mann, dann nimmst du
es an.
KARL: Hör mal, wenn er so ein guter Kumpel wäre, warum sagt er mir dann nicht,
ob er schwul ist oder nicht?
STEPHEN: Was hat das denn damit zu tun? Das hat doch überhaupt nichts damit zu
tun! Er hat dich nur eingeladen, bei ihm zu wohnen!
KARL: Und genau das macht mir Sorgen.
STEPHEN: Er hat dir ein Bett für eine Nacht angeboten, okay? Gerade noch hast du
dich über das Hostel beschwert. Er hat dir ein Bett für heute Nacht angeboten, was
ist daran so schlimm?
KARL: Jetzt mal ehrlich: Er ist eine totale Tucke! Das wäre, als müsste ich bei Tante
Nora übernachten. Ich wette, seine ganze Wohnung ist mit Plüsch ausgekleidet.
Überall Vorhänge und Quasten. Überall Rüschen. Für eine Stunde, okay …
STEPHEN: Wenn deine Tante Nora mich zu sich einladen würde, wäre ich ruckzuck
dort.
KARL: Und was soll ich mit ihm anfangen? Soll das eine Pyjamaparty werden oder
was? Oder spielen wir Skat, oder …
STEPHEN: Spielt Skat. Du musst ja nicht mit ihm ausgehen.
KARL: Wirklich nicht?
STEPHEN: Wirklich nicht.
KARL: Hat er WLAN ?
STEPHEN: Keine Ahnung. Das fragst du ihn am besten selbst. Gleich als Allererstes,
wenn du bei ihm vor der Tür stehst. »Hey, danke für die Einladung, Kumpel. Hast