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Weile an ihn erinnern. Außerdem hatte ich einen mörderischen Muskelkater. Die Chinesen
seien hervorragende Masseure, sagte Krish. Ich solle doch die Gelegenheit beim Schopfe
packen. Nach der Trainingseinheit würde mir eine Massage garantiert guttun.
Auf dem Weg zu meinem Masseur hielten wir bei einem kleinen Café an. Es wirkte ein
bisschen ranzig, aber es war das Einzige weit und breit, und wir hatten Hunger, weil wir seit
4 Uhr auf den Beinen waren. Eine Unmenge an Tellern wurden an unseren Tisch gebracht,
und ich langte ordentlich zu - bis Emma, unsere Dolmetscherin, hereinkam und mir verriet,
dass ich gerade Hund esse. Wenn die Kamera an gewesen wäre, hätte ich glatt gedacht, es
wäre ein Scherz, aber die Kamera war nicht an, und alle anderen starrten bloß auf ihre Tel-
ler und versuchten auszumachen, ob sie auch davon gegessen hatten. Hatten sie aber nicht.
Nur ich. Ich mal wieder. Es war nicht gerade lecker gewesen. Ich hatte einfach angenom-
men, es wäre billiges Rindfleisch. Sogar Essen, das ich von daheim kenne, schmeckt hier
anders, insofern hatte ich es einfach nicht infrage gestellt.
Sei's drum. In England gibt es ein geflügeltes Wort, das da heißt: Einen alten Hund kann
nichts erschüttern. Schauen wir mal, ob dieser Hund meinen Magen erschüttern wird oder
nicht.
In der Massagepraxis betrat ich zunächst einen überhitzten Raum, der viel zu klein war
für all das Mobiliar, das darin stand. Die Frau, die mich in Empfang nahm, bedeutete mir,
dass ich meine Hose ausziehen und stattdessen Shorts anziehen solle. Dann massierte sie
mir die Beine und Füße - herrlich! Und dann zündete sie sie an. Kein Scherz!
Sie tunkte ein paar Lumpen in irgendein Öl, legte sie dann auf meine Beine und zündete
sie an. Ich habe keine Ahnung, wozu das gut sein soll. Eine Massage soll doch entspannen,
aber stattdessen schrie ich und hielt nach einem Feuerlöscher Ausschau. Aber sie hörte ein-
fach nicht auf. Man sollte meinen, dass sie, auch wenn sie kein Wort Englisch verstand,
meinem Schreien wohl hätte entnehmen können, dass ich nicht gerade glücklich war. Wie
gesagt: Die Chinesen machen irgendwie alles schlimmer als alle anderen.
Ich war wirklich sauer auf Krish, dass er mich in diese Situation gebracht hatte, und noch
saurer wurde ich, als ich eine Nachricht von Ricky erhielt.
RICKY: Jetzt mal ehrlich, Kumpel, kannst du nicht in Kontakt bleiben? Nie gehst du
ans Telefon. Ich hab mehrmals versucht, dich zu erreichen. Du bist nicht im Ur-
laub! Du hast immer noch einen Auftrag! Du kennst die Regeln: Ruf an, bleib mit
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