Geography Reference
In-Depth Information
1
55.
+ 15 Etagen
2
50.
Bonus
für EHFläche im EG,
öentl. zugängliche Plaza,
Atrium, Rolltreppe u.ä.
Übertragung auf
Baugrund B
45.
3
40.
+ 13 Etagen
Ozielle maximale
Bauhöhe
Bonus
4
35.
für 2,5 Mio US$
für Wohnungsbau
30.
Nicht genutzte
Bauhöhe
Baugrund A
25.
20.
27 Etagen
Baugrund
B
Ozielle maximale
Bauhöhe
15.
Baugrund
A
10.
5.
Washington Mutual Tower, Seattle
Modell der Bauhöhenübertragung
. Abb. 4.15 a  Washington Mutual Tower (adaptiert nach Cullingworth und Caves 2008, S. 113); b  Luftrechtübertragung und Bonusetagen (adaptiert nach
New York City, Department of City Planning 2013; Stichwort: Air Rights)
geschaen, die häug in Anlehnung an die von dem Schweizer
Architekten Le Corbusier proklamierte Trennung der einzelnen
Funktionen erfolgte. In den Downtowns entstanden riesige Ge
bäudekomplexe umgeben von Freiächen, Grünanlagen und
mehrspurigen Straen, auf denen der Verkehr ungestört ieen
sollte. Im Zentrum von Philadelphia war in den 1950erJahren
durch den Rückbau eines Eisenbahntunnels eine knapp 9 ha
groe Brachäche entstanden, auf der das Penn Center errichtet
wurde. Den Komplex aus mehreren Bürogebäuden verband man
durch unterirdische Wege mit Geschäen, Restaurants und einer
UBahnstation. Zur damaligen Zeit galt Penn Center als eines
der erfolgreichsten Projekte zur Revitalisierung einer amerikani
schen Innenstadt. Es trug aber nicht nachhaltig zur Belebung ein,
da es sich ausschlielich am eigenen Innenraum orientierte (Kro
mer 2010, S. 52). In anderen Städten wurden mit öentlichen
Mitteln groächige Verwaltungszentren mit Rathaus und an
deren Behörden verwirklicht. In Boston entstand zwischen 1963
und 1968 auf dem Areal des früheren Scollay Square, der mit
billigen Bars und eatern in den Augen vieler Bürger ein uner
wünschtes Vergnügungsviertel am Rande der Innenstadt war, ein
neues Government Center mit schmucklosen Betonbauten im
Stil der damaligen Zeit (Kennedy 1992, S. 176181) ( . Abb. 4.16 ).
Ältere, positive Erwähnungen des Komplexes sind heute kaum
noch nachvollziehbar,  the Government Center Plaza oers a
sweeping open space dominated by the most spectacular new city
hall in America  (Gapp et  al. 1981, S.  115), denn das Rat
haus wirkt äuerst unattraktiv, und auf dem riesigen zentralen
schattenlosen Platz ist es im Sommer zu hei und im Winter zu
kalt und windig zum Verweilen. Ähnlich abweisend wirken das
1978 fertiggestellte Government District von Dallas und dessen
zentrale Plaza, auch wenn hier immerhin eine Plastik von Henry
Moore aufgestellt und ein Wasserbecken angelegt wurden.
An anderen Standorten entstanden überdimensionierte Ge
bäudekomplexe, die keinen Bezug zur Umgebung herstellten. Be
sonders abweisend wirken das Westin Bonaventure Hotel in der
Downtown von Los Angeles und das Renaissance Center in der
Innenstadt von Detroit ( . Abb. 4.17 ), die sich sehr ähneln und die
beide von dem Architekten John Portman Mitte der 1970erJahre
gebaut wurden. Beide Gebäude bestehen aus jeweils fünf separa
ten runden, verglasten Türmen, die über ein mehrgeschossiges
zentrales Atrium verbunden sind. Das Westin Bonaventure hat
35 Etagen und ist mit 1354 Zimmern das gröte Hotel der Stadt.
Das Renaissance Center hat sogar 72 Etagen und beherbergt das
Headquarter von General Motors und ein MarriottHotel. Die
zahlreichen Geschäe im Atrium des Renaissance Center sind
nie gut von Kunden angenommen worden, und die Zahl der
Leerstände ist hoch. Die Atrien der beiden Gebäude von Port
man gewähren keinen Ausblick in die Umgebung und wirken mit
ihren blanken Betonwänden denkbar unattraktiv. Im Rahmen
einer Renovierung des Renaissance Center im Jahr 2004 wurde
daher ein fünfgeschossiges verglastes Atrium, das sich zum De
troit River önet, angebaut. Dieser Wintergarten erfreut sich
groer Beliebtheit bei Besuchern und Angestellten. Beide Ge
bäude wurden einerseits als Errungenschaen der Postmoderne
gefeiert, andererseits aber schon sehr früh kritisiert, da sie wie
Festungen wirken, deren Eingänge durch Kameras und Sicher
heitskräe kontrolliert werden. Die Angestellten des Renaissance
Center wohnen fast ausschlielich im suburbanen Raum, fahren
mit dem Auto in die Parkhäuser der Komplexe, die sie nie verlas
sen, und abends wieder in die Vororte.  the message is clear.
Afraid of Detroit? Come in and be safe. ( die Botscha ist klar.
Sie haben Angst vor Detroit? Treten Sie ein und fühlen Sie sich
sicher.) (Whyte 1988, S. 207).
Das Renaissance Center ist zusätzlich mit verglasten Fu
gängerbrücken (skyways) mit den benachbarten Gebäuden
verbunden, die sicherstellen, dass die Straenebene und somit
der (gefährliche) öentliche Raum wirklich nie betreten werden
muss. Andere Städte haben in den 1960er bis 1980erJahren so
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