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. Abb. 4.16 Government Center in Boston
gar ganze SkywaySysteme angelegt, die in den Downtowns alle
wichtigen Bürogebäude, Hotels und Einkaufszentren und Park
häuser miteinander verbinden. Die Doppelstädte St. Paul und
Minneapolis in Minnesota haben die umfangreichsten Systeme
dieser Art. In der Innenstadt von Minneapolis sind inzwischen
rund 70 Baublöcke über die skyways zu erreichen, was insbeson
dere in den sehr kalten Wintern dieser Region sehr angenehm
sein kann. Gleichzeitig ist die perfekte autogerechte Stadt ent
standen, denn unter den skyways kann der Verkehr ungestört
ieen. Da sich die Innenstädte ausschlielich am Innenraum
orientieren und auf der Straenebene attraktive Schaufenster
fronten fehlen, gibt es für die Fugänger keinen Grund, nicht
die SkywaySysteme zu nutzen. Ganze Downtowns sind zu einer
einzigen riesigen Megastruktur geworden, die der Stadt als öf
fentlichem Raum äuerst feindlich gegenüberstehen (Hahn 1992,
S. 133145; Whyte 1988, S. 206221).
Bis in die 1970erJahre war der suburbane Raum der tra
ditionelle Standort der Shopping Center, die in den folgenden
Jahrzehnten immer häuger auch in den Downtowns errichtet
wurden. Die Gründe, warum die Betreibergesellschaen plötz
lich in den Innenstädten investierten, sind nicht ganz klar. Ver
mutlich waren die guten Lagen im suburbanen Raum in vielen
Regionen vergeben und haben die Investoren die ersten Zeichen
eines Aufschwungs der Downtowns gesehen und ein zuküniges
Geschä gewittert. Für die Investoren stellte der Bau dieser Shop
ping Center aufgrund des anfangs noch sehr desolaten Zustands
der Innenstädte und fehlender Erfahrungen ein groes Wagnis
dar. Nachteilig war auch, dass die Grundstücke sehr teuer und
die Baukosten hoch waren, da in die Höhe gebaut werden musste.
Auerdem war nicht abzusehen, ob die Kunden die Shopping
Center annehmen würden, zumal es keine kostenlosen Park
plätze gab. Vielfach wurden die Einkaufstempel in multifunkti
onale Gebäude integriert. Der auf der North Michigan Avenue
in Chicago 1975 erönete 74geschossige Water Tower Place
beherbergt eines der ersten innerstädischen Shopping Center
der USA. Die North Michigan Avenue verbindet den loop mit
den wohlhabenden nördlichen Stadtteilen. Das Shopping Center
nimmt die unteren acht Etagen des multifunktionalen Gebäudes
ein und bietet rund 100 kleineren Einzelhändlern und Restau
rants sowie zwei groächigen Anbietern Platz. Auf der neun
ten Etage sind Büroräume zu nden und darüber ein Luxushotel
mit 431 Zimmern auf 22 Etagen und 240 Luxuswohnungen in
den obersten 40 Stockwerken. Während das Innere von Water
Tower Place mit viel Glas und Chrom sehr aufwändig gestaltet
ist und auch noch heutigen Ansprüchen gerecht wird, ist das
Äuere wenig gelungen. Im Erdgeschoss wurden zwar immerhin
einige wenige kleine Schaufenster integriert, aber ansonsten ist
die Fassade vollkommen schmucklos ohne jederlei auockernde
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