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. Abb. 3.9 Abstellplatz für ZipCars
. Abb. 3.10 Hohe Parkgebühren in Manhattan
Autos sind ein Statussymbol und die ständige Verfügbarkeit
ist ihr gröter Vorteil. In Städten mit einem heien und schwü
len Klima dient der Pkw auerdem als Klimaanlage zwischen
zwei klimatisierten Gebäuden (Owen 2009, S. 166). Positiv ist,
dass die Nutzung von Gemeinschasautos zugenommen hat
( . Abb. 3.9 ). Carsharing wurde in den USA Ende der 1980er
Jahre eingeführt. Der mit Abstand gröte Anbieter ZipCar stellte
2010 bereits 9000 Fahrzeuge an 4400 Standorten bereit, die von
den 400.000 Mitgliedern von ZipCar angemietet werden konn
ten (New York Times 10.9.2010). Carsharing rechnet sich für die
Anbieter nur an dicht besiedelten Standorten und für die Kun
den nur für kurze Fahrten. Insgesamt spricht in den USA viel
für das eigene Fahrzeug. Angebot und Image des öentlichen
Nahverkehrs sind an vielen Standorten denkbar schlecht. O
gibt es keine Fahrpläne für Busse, und wo es sie gibt, werden sie
nicht eingehalten. Für die arme Bevölkerung ist es daher kaum
möglich, einer regelmäigen Beschäigung nachzugehen, wenn
sie den Arbeitsplatz nicht zu Fu erreichen kann. Gerade die
Unqualizierten arbeiten aber o zu Zeiten, in denen Busse und
Bahnen nur selten fahren (Lyons 2011, S. 294295; Moen 2004).
Segregation in den älteren und neueren Städten in unterschiedli
cher Weise. In New York, Boston und Philadelphia kann man vier
Bereiche aufgrund des Einkommens der Bewohner und deren
Verkehrsmittelwahl unterscheiden. Die Wohlhabenden, die in
den zentralen Teilbereichen der Städte wie Manhattan oder in
Beacon Hill in Boston leben, gehen zu Fu, nehmen sich ein
Taxi oder nutzen den öentlichen Nahverkehr ( . Abb. 3.10 ). An
den Rändern der Kernstädte wie den boroughs auerhalb von
Manhattan oder Roxbury in Boston leben die Armen, die weite
Wege mit öentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. In den an
schlieenden counties wie Westchester County westlich von New
York leben die Wohlhabenden, die gewöhnlich über mehrere
Fahrzeuge verfügen, auf groen Grundstücken. In noch gröe
rer Entfernung zur Kernstadt sind die Grundstücke preiswerter
und für die Mittelschicht erschwinglich, die an diesem Standort
aber auf den Pkw angewiesen ist. In den neueren Städten wie Los
Angeles fehlt die innere Zone, in der viele Fugänger zu nden
sind. Hier nutzen die Wohlhabenden überall das Auto und es
lassen sich nur drei Zonen unterscheiden. In den zentralen Stadt
bereichen wie South Central sind die Armen auf den öentlichen
Nahverkehr angewiesen, in wohlhabenden Vierteln wie Beverly
Hills wird der Pkw genutzt, und die in den anschlieenden coun
ties lebenden Menschen mit mittleren Einkommen müssen groe
Pendelwege hinnehmen (Glaeser 2011a, S. 8586).
Erfreulich ist, dass der öentliche Personennahverkehr in
vielen Städten in den vergangenen Jahren ausgebaut wurde. In
Cleveland erönete erstmals in den USA eine mit Bussen be
triebene Schnellbahn (Bus Rapid Transit Line, BRT), die auf der
3.6.2
Wohnstandort und Verkehrsmittelwahl
Der Besitz eines privaten Pkws entscheidet über den Wohnstand
ort. Im suburbanen Raum kann eine Familie nur leben, wenn der
Haushalt wenigstens über einen, besser aber zwei oder drei Pkws
verfügt. Der Zugang zum öentlichen Nahverkehr beeinusst die
 
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