Geology Reference
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aufgegeben. Nahdem man kurz zuvor noh weitere Erkundungsbohrungen bean-
tragt hate, wollte die Firmenzentrale im kanadishen Vancouver nun auf einmal
nihts mehr von dem geplanten Abbau wissen. »Jetzt werden andere Shwerpunkte
gesetzt«, begründete der zuständige Explorationsmanager Rainer Lehne den Shrit
kurz und bündig. Firmeninterne Vorgänge beim Muterkonzern seien die Ursahe
für die Entsheidung. 111 Das weltweit agierende Unternehmen Resinco hate sih
ofenbar entshieden, Sahsen von der To-do-Liste zu nehmen.
Berghauptmann Shmidt weiß um derartige Gefahren. »Da werden niht überall
Bergwerke draus«, shränkt er deswegen mit Blik auf seine Liste der Erlaubnisse
ein. Denn die Shürkonzessionen sind auh zeitlih befristet. Nur wer shnell und
ernsthat suht, kann sih anshließend um eine »Bewilligung zur Gewinnung« be-
werben und ein Bergwerk aufmahen. Der Gesetzgeber will verhindern, dass Bewil-
ligungen gehortet werden. Sonst könnten Glüksriter sih großlähig Erlaubnisse
sihern und diese dann mit viel Proit weiterverhökern - oder einfah unliebsamer
Konkurrenz einen Strih durh die Rehnung mahen. Damit das niht passiert, hat
man zur Suhe übliherweise fünf Jahre Zeit. Wenn dann kein Plan für ein
Bergwerk vorliegt, können sih interessierte Konkurrenzunternehmen wieder
Hofnung mahen und sih - Erlaubnis vorausgesetzt - ihrerseits auf die Suhe
mahen. Und so wird auh das Zinn- und Molybdänvorkommen in Sadisdorf weiter
erkundet werden. Mehrere Interessenten haben sih bereits im Oberbergamt gemel-
det.
Will man allerdings verstehen, wie kompliziert die Suhe nah Rohstofen tat-
sählih ist, dann muss man den Oberberghauptmann verlassen und hinüber zu
Uwe Lehmann laufen. Der Geologe arbeitet gar niht weit von Reinhard Shmidt
entfernt, ebenfalls in Freiberg. Doh sein Büro am Stadtrand, in dem er mih zum
Gespräh empfängt, ist weit weniger repräsentativ als das des Oberberghaupt-
manns. Der Raum in einem Flahbau aus DDR-Zeiten ist vor allem eines: deutlih
zu klein. Überall hat der Wissenshatler des Sähsishen Landesamtes für Umwelt,
Landwirtshat und Geologie Papiere und Materialproben aufgetürmt. Doh sein
wahrer Shatz liegt noh niht einmal hier, er lagert im Keller der Behörde. »Wir
haben über 2000 Regalmeter Akten aus DDR-Zeiten«, verrät Lehmann; dazu kom-
men haufenweise Gesteinsproben. In diesem Konvolut inden interessierte Firmen
bis heute wertvolle Tipps für die Rohstofsuhe. Shließlih war die DDR geologish
extrem gut erkundet, vielleiht so gut wie kein anderes Gebiet der Welt. Um auf den
internationalen Märkten Geld zu sparen, versuhten die realsozialistishen
 
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