Geology Reference
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in der Tashe kann ein Unternehmen dann seine Geologen losshiken. Die shnal-
len zum Beispiel elektromagnetishe Sonden an Flugzeuge oder Helikopter, um auf
diese Weise tief in der Erde verborgene Lagerstäten zu inden. Oder sie versetzen
mit Rütelplaten und Sprengladungen den Boden in Shwingung und fangen an-
shließend den Shall mit sogenannten Geofonen auf. So lassen sih seismishe
Bilder des Untergrundes erstellen. Oder aber sie fräsen sih mit einem Bohrturm
durhs Erdreih, bis hinunter zum vermuteten Vorkommen. Letztere Option ist be-
sonders teuer, deswegen werden meist zunähst die anderen Untersuhungsmeth-
oden angewandt. Erst wenn man sih ganz siher ist, dass es sih lohnt, wird der
Bohrer angesetzt.
Vor sih hat Oberberghauptmann Shmidt eine beeindrukende Liste mit Suher-
laubnissen für Erze und Spate in Sahsen liegen, die seine Behörde in den vergan-
genen Jahren erteilt hat. Bei Weißwasser, so verrät das DIN-A4-Blat, darf also nah
Kupfer gesuht werden (siehe Kapitel zwei), bei Zinnwald nah Lithium und ander-
en Metallen, bei Delitzsh nah Seltenen Erden (siehe Kapitel eins). Beinahe
wöhentlih ändert sih die Aufstellung, kommen neue Einträge hinzu - und ver-
shwinden auh gelegentlih wieder welhe. Zuletzt hat der Rohstokonzern Tinco,
ein Tohterunternehmen des kanadishen Rohstokonzerns Resinco Capital Part-
ners, bekannt gegeben, dass man die - nah allen Anzeihen durhaus erfolgreihe
- Suhe nah Zinn und anderen Rohstofen im Erzgebirge doh niht fortsetzen
wolle. Das Unternehmen hate im Jahr 2007 die Erlaubnis bekommen, sih in einem
zunähst 70 uadratkilometer großen Gebiet umzusehen. Rund um eine in den
50er-Jahren stillgelegte Kupfergrube im Örthen Sadisdorf hate man dabei große
Zinnvorkommen ins Visier genommen. Untersuhungen aus DDR-Zeiten rehneten
mit 135000 Tonnen. Dazu tauhte, völlig überrashend, in den geologishen Daten
auh ein Molybdänvorkommen auf. Der Shatz wurde erst sihtbar, als von Tinco
beautragte Experten die Untersuhungen mehrerer DDR-Bohrtrupps zusammen-
fügten, ganz so wie die Teile eines geologishen Puzzles. 109 Molybdän ist wihtig
als Zushlagstof für die Stahlherstellung und kommt wegen seiner Temperaturbe-
ständigkeit bei hoh beanspruhten Teilen in der Lut- und Raumfahrt zum Einsatz.
Und der Boden unter Sadisdorf enthält ofenbar außergewöhnlih viel des höhst
nützlihen Elements: Pro Tonne Erz ist nah Shätzungen mit einem Kilogramm
Molybdän zu rehnen - deutlih mehr als bei internationalen Abbauprojekten nor-
malerweise üblih. 110 Und doh: Im Sommer 2011 zog Tinco völlig überrashend
die Reißleine; das Projekt in Sadisdorf wurde von einem Tag auf den anderen
 
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