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Wirtshatsplaner, möglihst viele Rohstofe aus einheimisher Produktion zu
nutzen - und shikten deswegen Unmengen von Bohrtrupps durhs Land, um es
zu durhlöhern wie einen Shweizer Käse. Von dem dabei gesammelten Wissen
können Unternehmen noh immer proitieren. Bei näherem Hinsehen zeigt sih,
dass die meisten Bergbauvorhaben, die dieser Tage die Menshen im Erzgebirge
beshätigen, auf Studien aus der Zeit vor 1989 zurükgehen. »Seit dem Zusammen-
bruh der DDR hat kein Mensh mehr nah neuen Vorkommen gesuht«, sagt
Lehmann. »Das neue Berggeshrei beruht auf Vorkommen, die zu DDR-Zeiten
mehr oder weniger erkundet wurden.« Lehmann weiß aus seinen Unterlagen, dass
es unter sähsishem Boden durhaus interessante Rohstofdepots geben könnte.
Und doh bemüht er sih ganz ofensihtlih, möglihst zurükhaltend zu formulier-
en. Er hat kein Interesse an einem Hype und will statdessen eine aus seiner Siht
realistishe Einshätzung der Lage geben. »Viele der Erz- und Spatvorkommen in
Sahsen sind grenzwertig«, sagt Lehmann. »Man muss sih ja shon die Frage stel-
len: Warum hat es zu DDR-Zeiten niht mehr Bergbau nah Erzen gegeben?« Da
sind zunähst einmal die vergleihsweise geringen Erzgehalte. Das heißt, Firmen
müssen große Mengen an Gestein bewegen, um überhaupt ausreihende Mengen
der gewünshten Metalle zu gewinnen. Außerdem ist auh die Aubereitung der ge-
wonnenen Substanzen shwierig. Die Erze in der Region haben eine geringe
Korngröße. Um sie aus dem umgebenden Gestein herauszulösen, muss dieses zum
Teil in 0,1 Millimeter kleine Stükhen zermahlen werden. Das Zerkleinern der
Gesteine brauht besonders viel teure Energie. Dazu kommt, was Lehmann eine
»komplizierte Lagerstätengeometrie« nennt. Denn im Erzgebirge inden sih die
kostbaren Metalle ot in sogenannten Ganglagerstäten - und die können, wenn es
dumm läut, mal eben mit Neigungen von 70 Grad nah oben oder unten im Berg
vershwinden. Ein Horror für die Bergleute, die ihnen folgen sollen. »Man muss
sih im Klaren sein, dass Bergbau auh hier ein harter Job ist«, sagt Lehmann.
»Man kann hier niht einfah nur die Nuggets aufsammeln.«
Und doh gibt es sie, die Interessenten für die Shätze des Erzgebirges, allen Wid-
rigkeiten zum Trotz. Auf Lehmanns Shreibtish liegt eine Landkarte, die gewisser-
maßen nur eine andere Darstellung der Liste von Berghauptmann Shmidt ist. Rot
und braun sind Bereihe eingetragen, wo Aufsuhungserlaubnisse und Gewin-
nungsbewilligungen shon erteilt wurden. Rot shraiert und grün sind die Areale,
wo Firmen entsprehende Anträge zumindest gestellt haben. Es ist eine bunte Karte,
das Erzgebirge ist wieder interessant geworden.
 
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