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Entsheidende Hilfe bei der Arbeit der Kupfersuher sind Erkenntnisse aus längst
vergangenen Zeiten. Denn bereits in den Jahren 1959 bis 1980 haten DDR-Geolo-
gen das Kupfervorkommen in der Lausitz systematish erkundet. 87 Die Fahleute
des Volkseigenen Betriebs Geologishe Forshung und Erkundung Halle, Betriebsteil
Freiberg, haten den Autrag, in der Gegend nah heimishen Rohstofen zu
fahnden. Es ging darum, dass die notorish klammen Staatsbetriebe möglihst
wenige Bodenshätze auf den Weltmärkten einkaufen mussten. Harte Devisen war-
en shließlih knapp. Rund 100 Millionen DDR-Mark ließ man sih die Vorarbeiten
für den Kupferbergbau in der Lausitz deswegen kosten. Die Hälte des Geldes ging
in die geologishe Erkundung. Die Atake auf das riesige Kupferlager der Lausitz
wurde vom Mansfeld-Kombinat geplant. Etwa 100 Mitarbeiter, unter ihnen 40 In-
genieure, bereiteten die Förderung vor - bis das zuständige Ministerium für Erzber-
gbau und Metallurgie Anfang der 80er-Jahre dann die Reißleine zog. Das Vorhaben
ershien zu teuer und wurde deswegen einstweilen niht weiterverfolgt. »Wir war-
en inanziell niht in der Lage, die Lagerstäte zu ershließen«, erinnerte sih Horst
Näther, der damalige Chef der Bergbautehnologie im Mansfeld-Kombinat, nah
der Wende wehmütig. 88
Doh die damals gesammelten Bohrkerne der geologishen Voruntersuhungen
existieren bis heute. Ein Teil von ihnen wird in einem Speziallager im brandenbur-
gishen Wünsdorf aubewahrt. Dort liegen insgesamt etwa 150 Kilometer Bohrk-
erne in mehr als 150000 Kernkisten. Zum Teil stammt das Gestein aus bis zu sehs
Kilometern Tiefe. Sahsens Bohrkerne liegen unter anderem in einem ehemaligen
Shaht bei Rothenfurth. 89 Nah der Wende sind freilih kaum noh welhe
dazugekommen, weil Bohren in Deutshland eine ziemlih teure Angelegenheit ist.
Nah einer Faustregel sind für einen Bohrmeter etwa 1000 Euro fällig. Wer so viel
Geld in die Hand nimmt, muss ein konkretes Projekt verfolgen. Grundlagen-
forshung kann sih zu solh einem Preis kaum jemand leisten.
Die Geologen, die sih heute für die Kupfervorkommen der Region interessieren,
haben durh die umfangreihen Vorarbeiten aus DDR-Zeiten Millionen von Euro
gespart. Für die Regierung in Ost-Berlin war das Lager in der Lausitz immer so et-
was wie eine letzte Reserve - doh angetastet wurde sie bis zum Kollaps des Landes
nie. Dabei klingen die aktuellen Prognosen höhst beeindrukend. Demnah liegen
tief unter der Erde im brandenburgish-sähsishen Grenzgebiet mindestens zwei
Millionen Tonnen Kupfer verborgen - und dazu mindestens 90000 Tonnen Blei,
36000 Tonnen Zink, interessant als Legierungszusatz für rostfreien Stahl, sowie 4500
 
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