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lahen Meeres in der Gegend für einige Zeit troken, dafür sorgte ebenfalls das
stetige Hin und Her der Erdkruste. In manhen Meeresbereihen stieg der Salzgehalt
dabei stark an, weil das Wasser immer wieder verdunstete. Nah und nah bildeten
sih in diesen Gegenden dike Salzshihten, zum Teil mehrere Hundert Meter dik.
Sie existieren noh heute und werden in Niedersahsen und Sahsen-Anhalt abge-
baut. Auh im niedersähsishen Gorleben, wo seit Jahrzehnten um den Bau eines
Atommüll-Endlagers gestriten wird, geht es um solh einen Salzstok, der aus
einem einst trokengefallenen Meeresgebiet entstanden ist.
Doh die Kupfersuher in der Lausitz interessieren sih für andere geologishe
Formationen - und zwar solhe, die einst in tieferen Teilen des Meeresbekens la-
gen. Dort bildeten sih im sauerstoffreien Wasser am Grund nah und nah
mähtige Sedimentshihten. Diese zunähst shlammigen Lagen verfestigten sih
im Laufe der Zeit immer mehr - und wurden quasi nebenbei langsam mit einem
Shatz beladen. Das lag daran, dass auh Metalle aus dem Shut eines alten Ge-
birges in die Sedimentshihten eingeshwemmt wurden. Dazu kamen weitere
Partikel, die über heiße und mineralhaltige hydrothermale uellen aus der Erdk-
ruste an den Meeresgrund kamen und sih dort sammeln konnten. Tief unter der
Lausitz dürten die so entstandenen Shihten mit Metallerzen in etwa zwei oder
drei Meter dik sein. Ein Abbau könnte sih also lohnen. »Wir müssen bohren, um
das herauszuinden«, sagt Napierala.
Plausibel wäre ein größeres Vorkommen allemal. Das beweist ein Blik auf die
Landkarte, die der Rohstofexperte dabei hat: Mit dem Finger zeihnet der Pole da-
rauf einen Bogen nah. Er beginnt im niedershlesishen Revier des Distrikts Lubin,
in dem seine Firma mit Kupfer und Silber ihr Geld verdient. Er setzt sih fort in der
Region Mansfeld-Eisleben-Sangerhausen in Sahsen-Anhalt und am Harz. Auh
dort wurde seit dem 13. Jahrhundert Kupfer gefördert. Seit 1990 wird zwar kein Erz
mehr aus dem Boden geholt, weil die Vorkommen weitgehend ershöpt sind. Doh
riesige Abraumhalden in der Landshat, insgesamt geht es um 135 Millionen
Tonnen Material, 86 erinnern bis heute an die Kupfertradition. Im Rihelsdorfer Ge-
birge in Hessen endet shließlih der lange Bogen auf der Landkarte. Auh dort
wurde zwishen dem 13. und Mite des 20. Jahrhunderts Erz abgebaut. Und genau
zwishen all den eingezeihneten alten Bergbaurevieren liegt die Lausitz mit ihren
bisher noh niht ausgebeuteten Lagern, miten im miteleuropäishen Kupfergürtel.
Deswegen stehen wir jetzt hier und sehen den Bohrleuten zu.
 
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