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Shatzsuhe in Deutshland ist mitlerweile so atraktiv, dass sih sogar In-
vestoren aus dem Ausland dafür interessieren. »In Deutshland gibt es eine stabile
Gesetzgebung und verlässlihe Regeln, deshalb wollen wir hier arbeiten«, begrün-
det Minerva sein Engagement. 84 Dazu kommt, und das ist ebenso wihtig, eine
überaus interessante Geologie: »Wir beinden uns hier am Rand des ehemaligen
Zehsteinmeeres«, erklärt Krzysztof Napierala von KGHM. Um sih besser vorzus-
tellen, was der Mann damit meint, muss man sih ungefähr 260 Millionen Jahre in
die Vergangenheit versetzen, ins Erdzeitalter des Perm. Die Zeit gilt unter Geologen
als letzter Abshnit des Erdaltertums. Damals waren die Platen der Erdkruste noh
vereint - und zwar zu Pangäa, dem vorerst letzten globalen Superkontinent. Auh
wenn Verallgemeinerungen dieser Art shwierig sind: Im Perm war es wohl ziem-
lih warm und troken. Die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre lag etwa
beim Dreifahen des heutigen Werts, die Bodentemperaturen waren im Shnit etwa
zwei Grad höher. Von außen umshloss der Ur-Ozean Panthalassa den Superkontin-
ent; in seinem Inneren breitete sih die riesige Tethys-Buht aus, von der Landmasse
in Form eines »C« umshlossen. Über weiten Teilen des heutigen Europa shwappte
ein lahes Randmeer des Ur-Ozeans. Das Wasser war mit einer Oberlähe von ein-
er Million uadratkilometern ungefähr doppelt so groß wie das Shwarze Meer
heute - und reihte vom heutigen Litauen bis ins Gebiet von Mitelengland, vom
heutigen Dänemark zum Teil bis in die Rheinishe Tiefebene und an den Alpen-
rand.
Im Wasser zogen zehn bis 20 Zentimeter lange, glitzernde Fishe ihre Bahnen:
Palaeoniscum freieslebeni nennen Forsher heute die Tiere, die damals in großen
Shwärmen auf die Suhe nah Plankton gingen. 85 Im Gebiet der Lausitz verlief die
südlihe Randzone des Meeres. Hier wiederum stampten Reptilien wie der bis zu
zweieinhalb Meter lange Protorosaurus durh den Matsh . Die langhalsige Ehse
streite gern durh die lihten Nadelwälder am Rand des Zehsteinmeers, wo es
lekere Koniferenzapfen zu knabbern gab. Ginkgogewähse und Farnsamer ver-
shönerten ebenfalls die Landshat, in der der Ur-Urahn der Dinosaurier das ge-
sunde Leben eines Vegetariers genoss. Das große Massenaussterben an der sogenan-
nten Perm-Trias-Grenze, bei dem - vermutlih unter anderem durh Vulkanismus -
etwa 95 Prozent aller Lebensformen auf der Erde binnen kurzer Zeit vershwanden,
stand noh bevor.
In der Lausitz war es damals besonders warm, wegen der Kontinentaldrit befand
sih die Region nur unweit vom Äquator. Immer wieder ielen bestimmte Teile des
 
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