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beeindrukende Menge an Rohstofen aufgeführt, die rein statistish auf jeden ein-
zelnen Stadtbewohner entfallen. Neben tonnenweise Ziegeln und Beton sind das
unter anderem fünf bis zehn Tonnen Stahl, rund eine Tonne Kunststof und eine
Vierteltonne Kupfer. Auh auf jeden US-Bürger entfällt nah Berehnungen von
homas Graedel von der Yale University ebenfalls eine Vierteltonne Kupfer, die
überirdish irgendwo verbaut ist. An Stahl sind es elf bis zwölf Tonnen. Für
deutshe Stadtbewohner dürten die Zahlen in einer vergleihbaren Größenordnung
liegen.
Die in unserer Infrastruktur verbauten Metallmengen nehmen immer shneller
zu. In den USA stieg der Pro-Kopf-Wert bei Kupfer von 73 Kilogramm im Jahr 1932
auf heute rund 240 Kilogramm. 317 Und diese beeindrukenden Mengen sind ge-
fördert und sozusagen shon bei uns. Wir müssen nun lernen, sie auh als Ressource
zu verstehen - und uns bei der Rohstofsuhe niht nur auf klassishe Bodenshätze
im Untergrund zu beshränken. Ein interessantes Ziel für Rohstojäger sind auh
die Abraumhalden früherer Bergwerke. Die Organisation für wirtshatlihe
Zusammenarbeit und Entwiklung (OECD) hat ausgerehnet, dass für jedes metal-
lishe Endprodukt die etwa 20-fahe Menge an Abraum in den Bergwerken an-
fällt. 318 Und auh diese Abfallstofe könnten sih in Zukunt als Rohstofquelle
nutzen lassen. Durhkämmt von winzigen Helfern könnten einige dieser Halden
wertvolle Inhaltsstofe freigeben. Bioleahing heißt ein Verfahren, an dem Forsher
in diesem Zusammenhang arbeiten. Sie setzen dabei auf Mikroorganismen, die
verbliebene Metalle aus dem Gestein lösen können. Manhe Arten von Mikroben
übernehmen diesen Job shon seit Jahrmilliarden im Eigeninteresse - um sih so
mit Energie zum Leben zu versorgen. Gatungen wie Acidimicrobium , Aciditjioba-
cillus oder Sulfobacillus interessieren sih für den Shwefel in bestimmten Erzver-
bindungen. Auf der Suhe danah sorgen sie quasi nebenbei dafür, dass interessante
Metalle für uns nutzbar werden. Die Mikroben wandeln wasserunlöslihe Metall-
sulfide in wasserlöslihe Metallsulfate um - und die lassen sih aus einer Lösung
vergleihsweise einfah herausholen.
Bioleahing kommt bei der Kupfer- und Goldherstellung bereits großtehnish
zum Einsatz: Rund ein Füntel des weltweiten Kupfers entsteht mithilfe von Bakter-
ien, außerdem etwa 3,5 Prozent des Goldes. 319 Nah Ansiht von Experten hat das
Verfahren aber noh viel Potenzial bei niedrig konzentrierten Erzen - also zum
Beispiel bei solhen aus Abraumhalden. Auh durh Recyclingmaterial könnten sih
die Mini-Metallproduzenten futern. Die Vorteile liegen auf der Hand: Zur Metallh-
 
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