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erstellung müssen keine Hohöfen mehr aufgeheizt werden. Außerdem lassen sih
so selbst geringere Spuren von Metallen im Gestein noh nutzen. Das bedeutet, dass
Produzenten eines bestimmten Rohstofs wie Zink mithilfe der Mikroben quasi en
passant noh weitere Metalle wie etwa Indium und Germanium herstellen können.
Allerdings lieben es die winzigen Rohstofproduzenten möglihst sauer. Deswegen
müssen die Halden mit verdünnter Shwefelsäure besprenkelt werden. Und hier
könnten Umweltprobleme drohen, wenn die einstigen Bergbauabfälle niht gegen
das Grundwasser abgedihtet sind.
Doh wertvolle Metalle lassen sih auh mit einem noh naheliegenderen und
weniger exotishen Verfahren gewinnen - und zwar aus alten Elektrogeräten. In
einer Tonne ausgedienter Handys, das sind etwa 10000 Telefone, steken Shätzun-
gen zufolge rund 150 Kilogramm Kupfer, fünf Kilogramm Silber und 100 Gramm
Palladium. 320 In Deutshland belohnen die Mobilfunkirmen ihre Kunden, wenn sie
ihre alten Geräte zurükgeben, ot mit einem Bonus, manhmal ist das ein neues
Gerät, manhmal eine Gebührengutshrit. Und fast alle Netzbetreiber haben sih
mit Umweltshutzorganisationen zusammengetan, um an weitere Geräte zu kom-
men. Die Deutshe Umwelthilfe kooperiert mit T-Mobile, der WWF mit O 2 , der
NABU mit Vodafone und E-Plus.
In Japan recycelt das Unternehmen Asahi Pretec große Mengen an Gold, niht
nur aus Zahnprothesen, sondern eben auh aus alten Elektrogeräten und Mobiltele-
fonen. Insgesamt 15 Tonnen kamen dabei zum Beispiel im Jahr 2007 zusammen.
Auh das Unternehmen Dowa Holdings shmilzt in seinem Werk im nordjapanis-
hen Kosaka Elektrogeräte ein, um an die in ihnen enthaltenen Edelmetalle zu kom-
men. Die wertvollen Bauteile werden zunähst in etwa zwei Zentimeter große
Stüke zershlagen, diese werden dann auf 1400 Grad erhitzt. Etwa 300 Tonnen
Elektroshrot verarbeitet das Werk auf diese Weise täglih. Die Fabrik steht übri-
gens in einem alten Bergbauort, in dem Dowa rund 100 Jahre lang Erz fördern ließ
- bis es sih shließlih niht mehr lohnte. 321 Kosaka kann, wenn man es so sehen
will, ein Symbol für den neuen Bergbau sein, der auh Deutshland zu interessanten
Rohstoffen verhelfen kann. Es ist der Bergbau in unserem Müll.
Allerdings benötigte die weltweite Elektronikindustrie im Jahr 2010 nah Bereh-
nungen des World Gold Council immerhin 326,8 Tonnen an Gold zur Herstellung
ihrer Produkte. 322 Und Recycling kann bisher nur einen Bruhteil davon liefern.
Das liegt daran, dass das Potenzial bisher niht ansatzweise ausgeshöpt wird. Die
Japaner zum Beispiel werfen pro Jahr 20 Millionen Handys weg und nur jedes
 
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