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hrihten. Carluß geht deswegen davon aus, dass das Recycling im Indus-
triemaßstab noh länger auf sih warten lassen wird: »Beim Lithium werden
mindestens zehn Jahre vergehen, ehe man ernsthat über Recycling nahdenken
kann. Bei Seltenen Erden sehe ih das noh weiter entfernt.« Auh Ullrih Didszun,
Chef des nordrhein-westfälishen Recyclingunternehmens RDE, hate in einem Zei-
tungsinterview geklagt, ihn habe »noh kein Unternehmen nah Recycling-Indium
oder -Lithium gefragt«. 304
Wenn man den Recyclingmanagern so zuhört, dann wundert man sih vielleiht
niht mehr ganz so über einen Befund des UNO-Umweltprogramms UNEP. Danah
wird auf der Welt zum Beispiel gerade einmal ein Prozent der Seltenen Erden
wiederverwendet. Die bisherige Wegwerfmentalität dürte aber die Versorgung mit
Seltenen Erden in Zukunt extrem ershweren, warnte das International Panel for
Sustainable Resource Management im Sommer 2010. 305 Doh diese Probleme liegen
ofenbar nah wie vor noh zu weit in der Zukunt, um bereits jetzt die Wirtshat-
lihkeitsrehnungen zu beeinlussen. Dabei, so haben die Forsher Xiaoyue Du und
homas Graedel von der Yale University ausgerehnet, stekten bereits im Jahr 2007
in den weltweit in Benutzung beindlihen Elektrogeräten etwa 400000 Tonnen
Metalloxide der Seltenen Erden. 306 Das heißt, das Vierfahe der jährlihen Ab-
baumenge könnte am Ende des Lebens dieser Produkte zur Verfügung stehen, wenn
man sih Mühe mit dem Recycling gibt. 307
Im Autrag der Grünen im Europaparlament hat das Öko-Institut Darmstadt ein-
en Aht-Punkte-Plan zum Recycling Seltener Erden entwikelt. Bei konsequenter
Umsetzung verspriht er nah Ansiht seiner Autoren »ein eizientes europäishes
Recyclingsystem für Seltene Erden in fünf bis zehn Jahren«. 308 Vor allem geht es
den Umweltberatern in ihrem Vorshlag darum, die entsheidenden Akteure an ein-
en Tish zu bekommen. Sie fordern die Errihtung eines Europäishen Kompeten-
znetzwerks für Seltene Erden, das Hersteller, Recyclingirmen, Politiker und Wis-
senshatler zusammenbringen soll. Denn es gibt noh viel zu tun: Grundlagen-
forsher müssen Verfahren zur Rükgewinnung der Seltenen Erden weiter
verbessern. Außerdem muss besser herausgearbeitet werden, wo eigentlih welhe
Mengen der wertvollen Elemente anfallen könnten. Europäishe Stofstromanalyse
heißt das Vorhaben oiziell. Am Ende ist dann ein Sammel- und Vorbehand-
lungssystem für die Seltenen Erden vonnöten. Zunähst sollen Pilotprojekte mit
ausgewählten Produkten vorangetrieben werden, etwa Abfälle aus der Herstellung
von Magneten und Leuhtmiteln oder aus gebrauhten Elektromotoren.
 
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