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Überhaupt ist die Meeresbodenbehörde in Jamaika einigermaßen mahtlos. Sie
verwaltet rund zwei Dritel der Erdoberlähe - mit gerade einmal gut 30 ständigen
Mitarbeitern. 279 Sie hat keine Shife oder Tauhroboter, die efektive Kontrollen am
Meeresboden ermöglihen würden. Statdessen muss sie sih auf das Wohlverhalten
der einzelnen Staaten verlassen. »Ob nun an Land oder unter Wasser«, hat der
frühere Generalsekretär der Behörde, Satya Nandan, einmal gesagt, »wenn wir ein-
en neuen Weg einshlagen, müssen wir dabei auh Bäume fällen. Die Aufgabe ist
es, dies niht unverhältnismäßig und ausshließlih für den Gewinn durhzuführen,
sondern nur in dem Maße, dass wir dabei die Tierwelt und Umwelt niht dauerhat
zerstören.« 280 Doh wie groß diese Eingrife tatsählih sind, kann die Behörde
eben niht ohne Weiteres herausinden. Einen Hofnungsshimmer gibt es: Wenn
tatsählih einmal Rohstofe in der Tiefsee abgebaut werden, dann bekommt die
Meeresbodenbehörde einen Teil der Einnahmen. So kann sie - hofentlih - die
Bedingungen für wirksamere Kontrollen shafen, zum Beispiel durh zusätzlihe
Mitarbeiter.
Doh wird es überhaupt so weit kommen? Die Berliner Journalistin Sarah Zierul
beshätigt sih seit Jahren intensiv mit der Tiefsee. Sie hat einen Film über die
Zukunt unserer Ozeanböden gedreht und ein dikes Buh zum hema ges-
hrieben. 281 Von ihr erhofe ih mir Hinweise, wie es weitergehen könnte: Ist der
Beginn des Tiefseebergbaus nur eine Frage der Zeit? Und werden dann auh
deutshe Firmen weit draußen im Paziik ihr Glük versuhen? Oder bleibt die
Metallförderung am Meeresboden eine theoretishe Möglihkeit, weil sie zu teuer
ist oder die möglihe Zerstörung der Tiefseeökosysteme gesellshatlih niht ver-
mitelbar? Wir trefen uns im Erdgeshoss eines Hauses im Kreuzberger
Bergmannkiez zum Gespräh. Hier hat Zierul einen Shreibtish in einer Büroge-
meinshat mit angeshlossener kleiner Galerie. Und genau dort nehmen wir Platz.
An den Wänden hängen einige Fotos, ansonsten ist der helle Raum bis auf einen
Tish, zwei Stühle und ein an die Wand gelehntes Fahrrad leer.
 
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